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- zusammenfallend auffaßt. Demgemäß ist, wie in dem Beispiele 59, in einer
besondern Hülfsconstruction, Fig. 185 (Taf. 27). rr 1 als reflectirende Seite
des Kegels darzustellen; in derselben ist 1° vermittelst des ihm gleich hoch
in der Achse gelegenen und aus Fig. 181 entnehmbaren Punktes 4 zu
bezeichnen; der Lichtpunkt L und das Auge O sind in der ihnen zukom
menden Höhe und in ihrem normalen Abstande von der Kegelseite r r 1
wieder dadurch zu bestimmen, daß man, 1° als Mittelpunkt genommen,
zwei Kreisbögen mit den aus Fig. 184 entnehmbaren Radien 1°L und TO 1
schlägt und dieselben durch andere Kreisbögen, wozu die Kegelspitze r der
Mittelpunkt ist und die aus Fig. 183 entnehmbaren Längen rL und rO
die Radien sind, in L und O schneidet. Behandelt man darauf U als Ob
ject, 0 als Auge, und rr 1 als einem ebenen Spiegel angehörig, so ergiebt
sich I als der mit dem scheinbaren Bilde (1) perspectivisch zusammenfallende
reflectirende Punkt. Schneidet man endlich die Kegelachse vermittelst einer Hori
zontalen 13 in 3, überträgt die Länge r 3 geometrisch nach Fig. 181 in r3,
und schneidet hier die Kegelseite r r 1 durch die perspectivisch horizontale Linie
3 4 im Punkte 1, so ist dieser die Perspective des Spiegelbildes von L. —
Nachdem in den letzten Kapiteln auch die schwierigeren der bei §. 588.
der perspectivischen Construction vorkommenden Fälle Berücksichtigung
gefunden, mahnen vollends die in diesen Kapiteln enthaltenen Beispiele
59 und 62, in welchen, bei der Unausführbarkeit constructiver Ma
nipulationen mit nicht je in einer Ebene liegenden krummen Linien,
das Gutdünken zu Hülfe kommen mußte, und die große Umständlich
keit des Verfahrens dabei überhaupt daran, daß mit diesen Bei
spielen die Grenze zwischen der bildlichen Construction und der Be
rechnung erreicht und damit die dem Titel dieser Blätter entsprechende
Aufgabe wohl erschöpft ist. —
Zum Schlüsse folge eine insbesondere wohl Jüngern der Malerei
willkommene Erörterung.
Dreißigstes Kapitel.
Anleitung zur Berichtigung der Perspective in einer Skizze
und zur Verwendung der letzteren bei der Construction der
Perspective im ausgesührten Bilde selbst.
Die Vorarbeiten zu einer, menschliche Figuren enthaltenden, §. 539.
bildlichen Darstellung bestehen gewöhnlich in einer Skizze und dem