Strahl mit der geradlinigen Fortsetzung ba des einfallenden Strahles
bildet, der Ablenkungswinkel, der Punkt b der brechende Punkt.
Die Brechung geschieht nun nach folgendem Gesetze:
1) Sie geschieht an der Grenzfläche (KP) der beiden
Mittel (leerer Raum und Wasser) im Treffpunkte des ein
fallenden Strahles.
' 2) Der gebrochene Strahl liegt mit dem einfallenden
Strahle und dem Einfallslothe in Einer, zur Oberfläche
demnach normalen, Ebene.
3) Der Brechungswinkel ist kleiner als der Einfalls
winkel, wenn der Lichtstrahl aus einem dünneren Mittel
in ein dichteres Mittel übergeht; im entgegengesetzten
Falle größer.
Dieser letzte sehr allgemein aufzufassende Satz findet jedoch
mannichfache Modificationen, da sogar manche als dichter bekannte
Körper, wie z. B. Wasser, das Licht nicht so stark brechen wie
andere als dünner bekannte, wie z. B. Spiritus. Im Allgemeinen
brechen die brennbaren durchsichtigen Körper das Licht stärker.
Unter denselben zwei Mitteln besteht jedoch immer
dasselbe Verhältniß zwischen dem Sinus des Einfalls
winkels und dem Sinus des Brechungswinkels: ein Ver
hältniß, welches der Brechungsexponent der beiden Mittel ge
nannt wird. Für je zwei Mittel, wie z. B. für Luft und Wasser,
kann dasselbe veranschaulicht werden, wenn man, sobald der ein
fallende Strahl, Lb in Fig. 11, gegeben ist, um den brechenden
Punkt b mit beliebigem Radius einen Kreis schlägt, das Einfallsloth
zieht, vom Schnittpunkte ä des einfallenden Strahles mit dem Kreise
eine Normale Üb auf das Einfallsloth fällt und dieselbe, da der
Brechungsexponent für Luft zu Wasser annähernd gleich 4:3 ist,
in 4 gleiche Theile theilt, 3 dieser Theile auf die Verlängerung der
Normalen von b aus in bi aufträgt und von i aus eine Normale
durch die Wasserfläche zieht. Legt man dann durch den Punkt g,
in welchem sie den Kreis schneidet, wieder eine zum Einfallsloth nor
male Linie g k, so ist in b d und k g das Verhältniß wie 4:3 des