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Sinus des Einfallswinkels zu dem des Brechungswinkels hergestellt,
und b g ist die Richtung des gebrochenen Lichtstrahles.
Ein im Punkte g befindliches Auge würde hiernach den leuch
tenden Punkt Li nicht in der Richtung nach L hin, sondern in der
nach b hin wahrnehmen, sowie andererseits, befände sich das Auge im
Punkte L, und im Punkte g ein leuchtender Gegenstand, die von
diesem verursachte Lichterscheinung dem Auge nicht in der Richtung
nach g hin, sondern in der nach b hin wahrnehmbar sein würde.
Eine die Brechung des Lichtes deutlich veranschaulichende Beob
achtung läßt sich leicht anstellen, wenn man eine gerade, lange Nadel
NL (Fig. 12) in ein mit Wasser ge- ¿¿o
fülltes cylindrisches Glas derart schief
stellt, daß sie einerseits in L aus der
Peripherie des Bodens aussteht, ande
rerseits an den obern Rand des Glases
lehnt. Hält man nun das Auge O in
der Nähe des Punktes N, aber in ^er
Verlängerung der Nadel, sodaß diese
selbst von ihrer Grundfläche bei N gedeckt erscheint, so gelangt von
allen von dem Punkte L ausgehenden Lichtstrahlen wenigstens einer,
etwa der an der Wasseroberfläche (als Grenzfläche zwischen den bei
den Mitteln Wasser und Luft, deren Brechungsexponent annähernd
3:4 ist) gebrochene Strahl LbO in das Auge, und erscheint die
sem der Punkt L nicht in der Richtung OL, sondern in der Rich
tung Ob liegend. Ebenso werden die von den zwischen A und L
liegenden Punkten ausgehenden Lichtstrahlen an der Grenzfläche ge
brochen; z. B. der des Punktes D so, daß sein gebrochener Strahl
D c O in einer Richtung in das Auge gelangt, welche diesem den
Punkt D an dem Orte d liegend erscheinen läßt. Demnach erscheint
dem Auge das ganze im Wasser befindliche Stück der Nadel in der
Lage AI, während doch bei der angenommenen Stellung des Auges die
ganze Länge der Nadel selbst von ihrer Grundfläche bei N verdeckt ist.
Da hiernach der Punkt L, welcher auf dem Boden des Ge
fäßes ruht, bis 1 gehoben erscheint, so erscheint auch der Boden
selbst des Gefäßes gehoben-
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