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Geht jedoch ein Strahl durch ein Mittel, dessen brechende Flächen 8.
eben und parallel sind, so tritt der an diesen zweimal gebrochene
Strahl parallel dem einfallenden Strahle ans. Ist z. B. in Fig. 14
das Rechteck 8 614 E der zur Achse normale
Durchschnitt eines vierseitigen Glasprismas
mit parallelen gegenüberstehenden Flächen, und
ist L b ein von L ans durch Luft gehender
Lichtstrahl, so wird derselbe an der Fläche IIE
dem Brechungsexponenten 3:2 gemäß in die
Richtung bä gebrochen. Der gebrochene Strahl
b d wird aber an der Fläche 8 0 beim Ueber
gänze ans Glas in Luft dem Brechnngsexponenten 2:3 gemäß wie
der in die Richtung dA gebrochen, welche mit dem einfallenden
Strahle L b parallel ist, da die Einfallslothe parallel und der erste
Brechungswinkel ß dem zweiten Einfallswinkel y, und der erste Ein
fallswinkel a dem zweiten Brechungswinkel d gleich ist.
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Fig. 14.
Befindet sich in der Richtung dA, etwa in A, ein Auge, so
nimmt dasselbe sonach den leuchtenden Punkt zwar in einer zum ein
fallenden Strahle Ob parallelen Richtung, nach 1 hin, jedoch von
der Stelle gerückt wahr, ein Vorgang, der alltäglich bei dem
Durchblicke durch dicke Fensterscheiben zu beobachten ist.
Es läßt sich hiernach auch leicht erweisen, daß der austretende
Lichtstrahl dem einfallenden auch parallel ist, wenn das Licht durch
mehr als zwei an einander grenzende Mittel von verschiedenem
Brechnngsvermögen, aber mit unter einander parallelen ebenen Ober
flächen, gegangen ist.
Nach denselben Gesetzen findet der Durchgang der Lichtstrahlen §.
durch Mittel mit gekrümmten Oberflächen statt, z. B. durch soge
nannte Glaslinsen. Zu verschiedenen optischen Zwecken werden
diese bald aus beiden Seiten convex (biconvex), bald aus einer Seite
eben und auf der andern convex (planconvex), bald auf einer Seite
convex und ans der anderü concav (convexconcav) u. s. w. angefertigt.
Ohne auf die Erscheinungen, welche die Lichtbrechung durch diese
verschiedenartig begrenzten Mittel bietet, näher einzugehen, sei hier