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§. 68.
§. 69.
f) Interferenz und Inflexion (Beugung) des dichtes.
Wie Eingangs gesagt, pflanzt sich das Licht durch wellenartige
Schwingungen (Vibration) des Aethers fort, in welche denselben
ein leuchtender Körper versetzt und welche ein Aethertheilchen dem
andern mittheilt. Es ist dies nicht so zu verstehen, als rückten
hierbei die einzelnen Aethertheilchen in der Fortpflanzungsrichtung
des Lichtes mit vor; es bewegen sich dieselben vielmehr jedes inner
halb einer zur Fortpflanzungsrichtung normalen Ebene in allen
Richtungen um jene hin und her.
Bezeichnet z. B. in Fig. 21 die krumme Linie ABCDE — G
für einen bestimmten Moment die Orte A, B, C, D, E u. s. w.
gewisser von der Seite A her erschütterten Aethertheilchen — wobei
für den Augenblick von dem Schwingen derselben in allen Rich-
a b c tungen abgesehen ist — so schwingt das
fl c ß \ Cx Theilchen A in der Ebene a a 1 , das
Theilchen B in der Ebene B b u. s. w.;
«* b & die gerade Linie A G würde die Fort-
^6- 21. Pflanzungsrichtung und die Länge AC
die Länge einer Welle bedeuten. Da die Mittheilung der Be
wegung eines Aethertheilchens an das andere Zeit erfordert, so be
ginnen die dem leuchtenden Körper ferneren Theilchen C, D und E
der Reihe nach später zu schwingen, als die ihm näheren A und B,
sodaß, wenn z. B. B eben den Raum b*B durchlaufen hat, um
in B nach b umzuwenden, etwa C erst anfängt, sich nach c zu be
wegen u. s. f.
Von einen: leuchtenden Körper ausgehende Lichtstrahlen können
wegen ihrer Divergenz an sich keinerlei Einfluß auf einander aus
üben; wohl aber, wenn durch äußere Einwirkung die Richtung eines
Theiles derselben so geändert wird, daß sie sich schneiden können.
Zwei solcher von einer Lichtquelle ausgehenden, etwa vermittelst
zweier beinahe in einer Ebene liegenden Spiegel nach einem Punkt
reflectirten, nahezu parallelen Strahlen haben, in ihrem Schnitt
punkte angekommen, offenbar verschieden lange Wege durchlaufen.
Faßt man nun die Richtung ihrer Vibrationen im Schnittpunkte für