Full text: Lehrbuch der Perspective für bildende Künstler (Text)

von allmählich abnehmender Dicke ist, die Interferenz der nahezu 
parallel in das Auge gelangenden, theils von ihrer oberen, theils 
von ihrer unteren Grenzfläche reflectirten Strahlen. 
Außer den reflectirten Strahlen interferiren auch, nur schwächer 
wahrnehmbar, die von dünnen Schichten durchgelassenen Strahlen 
(b 1 und i h in Fig. 24) und zeigen dann die complementären Farben 
zu denen der interferirten reflectirten Strahlen. 
g) Polarisation des Lichtes. 
Dem in §.4 Gesagten gemäß wird ein auf eine Glastafel 
einfallender Lichtstrahl von dieser zum Theil reflectirt, zum Theil 
durchgelassen, gewissermaßen also in zwei Theile gespalten. Beträgt 
der Neigungswinkel des einfallenden Strahles gerade 35y 2 °, so 
bekommt sowohl der durchgelassene als der reslectirte Theil — dieser 
jedoch in vollkommenerem Grade — eine hiernächst zu erörternde 
Eigenschaft, welche der einfallende Strahl selbst nicht hat und wegen 
welcher man die beiden Strahlentheile polarisirt nennt. 
Läßt man nämlich zunächst den reflectirten Theil auf eine zweite 
Glastafel fallen, welche der ersten reflectirenden Glastafel parallel 
ist, so wird er von derselben wiederum reflectirt; dreht man sie aber 
so um den reflectirenden Punkt, daß sie fortwährend denselben Win 
kel mit dem reflectirten (polarisirten) Strahle bildet, so wird dieser, 
wenn die Drehung 90° oder 270° 
beträgt, von ihr nicht wieder re 
flectirt, wohl aber, wenn die Drehung 
180° beträgt. Fig. 25, in welcher 
Lr den unter 35y 2 ° (Neigungs 
winkel) einfallenden, rp den polari 
sirten Strahl vorstellt, veranschau 
licht die Stellung der zweiten Glas 
tafel in dem Falle, daß sie nicht 
gedreht ist, Fig. 26 die Stellung derselben in dem Falle, daß sie 
um 90° gedreht ist. 
Während also ein von der Lichtquelle direct einfallender 
Strahl von einer Glastafel, wie dieselbe auch bei fortwährend
	        
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