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Fig- 28.
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jeder Punkt des Körpers eine der Figur der Oeffnung ähnlich
begrenzte Stelle; da jedoch diese Hellen Stellen in einer solchen
Ordnung neben einander liegen, wie die leuchtenden Punkte des Kör
pers selbst, und sie sich zudem größtentheils decken, so wird der
Einfluß der Figur der Oeffnung fast aufgehoben und es entsteht,
wenn die Oeffnung nicht zu groß ist, auf der ihr gegenüberstehenden
Wand ein mehr oder weniger scharf begrenztes, jedoch ziemlich deut
liches, umgekehrt stehendes Bild des leuchtenden Körpers.
Ist z. B. in Fig. 28 der Stab 8 B ein solcher vor der kleinen
kreisrunden Oeffnung O des Kastens CMER befindlicher Körper,
und man nimmt von allen leuchtenden
Punkten desselben der Einfachheit wegen
nur die vier Punkte 8, T, A und B in
Betracht, so vermag von allem von dem ^
Punkte 8 ausgehenden Lichte nur ein
kleines Strahlenbündel durch die Oeff
nung O zu dringen und auf der Wand Al E eine kreisrunde Stelle 8,
natürlich mit der dem Punkte 8 eigenen Lichtfarbe, zu erleuchten.
Auf gleiche Weise werden die Stellen t, a und b von dem von den
entsprechenden Punkten 1, A und B ausgehenden Lichte, und ebenso
auch alle anderen zwischen 8 und b liegenden Stellen erleuchtet. Da
in der Oeffnung O die Strahlenbündel sich kreuzen, so muß das
aus der Summe der erleuchteten Stellen auf der Wand ME ent
stehende Bild ein umgekehrtes sein. Ist die Wand ME der Oeff
nung so nahe wie der Stab selbst, so muß das Bild so groß wie
dieser sein; ist die Wand der Oeffnung näher, so muß das Bild
kleiner, im entgegengesetzten Falle größer sein.
Hiernach ist es auch zu erklären, daß, wenn die Sonne durch
sehr kleine Lichtungen des Laubes der Bäume scheint, die auf dem
Boden erleuchteten Stellen stets kreisrund, nämlich Bilder der
Sonne sind.
Stellt man die der Oeffnung gegenüberstehende Wand aus
einem das Licht einigermaßen durchlassenden Stoffe, etwa aus mat
tem Glase oder geöltem Papiere her, so wird das hierauf fallende
Bild einem außerhalb des Kastens befindlichen Auge sichtbar.
Gennerich, Perspective. 4
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