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Strahlenparallelogramms die Intensität und Richtung des re-
sultirenden Lichtbündels mehrerer Lichtbündel constructiv
bestimmen. Wir combiniren auf diese Weise erst zwei Licht
bündel, setzen das erhaltene resultirende mit einem dritten
zusammen u. s. f. Bei der Zusammensetzung physischer
Lichtbündcl tritt aber die Beschränkung auf, dass nur solche
Lichtbündel zusammensetzbar sind, welche nur gegen eine
Seite des Flächenelementes gerichtet sind; denn zwei Licht
bündel, von denen der eine gegen die eine, der andere
gegen die andere Seite des Flächenelementes gerichtet ist,
können keine gemeinschaftliche Wirkung auf einer Seite
des Flächenelementes hervorbringen, weil wir dasselbe als
vom Lichte undurchdringbar annehmen müssen.
5. Ist ein Lichtbündel gegeben, so kann man diesen
auch in zwei oder mehrere Lichtbündel, wie eine Kraft, zer
legen. Wenn aber von den durch diese Zerlegung erhal
tenen Lichtbündeln, welche wir die Nebenlichtbündel
nennen wollen, einige gegen die nichtbeleuchtete Seite des
Flächenelementes gerichtet sind, dann müssen wir diese Ne
benlichtbündel als mathematische Lichtbündel betrachten,
die auch bei der Zusammensetzung, obgleich sie gegen die
nichtbeleuchtete Seite des Flächenelementes gerichtet sind,
doch mit den gegen die beleuchtete Seite gerichteten Neben
lichtbündeln den ursprünglichen Lichtbündel als resultircnden
wieder lielern.
§• 2.
Die Grundgleichungen der Isophoten.
1. Wir nehmen an, eine durch die Gleichung
f (#; y, z) = o
gegebene Fläche sei von einem Lichtbündel beleuchtet, dessen
Richtung mit den positiven Coordinatenaxen beziehungsweise
die Winkel v x , v y , v z bildet, und dessen Intensität i ist.
Sind ferner ö X) 6,j } a z resp. die Winkel, welche die Nor
male eines Flächenelementes mit diesen Coordinatenaxen ein-
schliesst: dann ist nach einem bekannten Satze der analy
tischen Geometrie
cos k = cos v x cos G. r -f- cos v v cos 6 tJ -f- cos v z cos G z .