Kapitel VI. Artikel 51, 52, 53.
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51. Der horizontale Cylinder schief abgeschnitten
(schiefes Tonnengewölbe).
Die Konstruktion der Schattengrenzen, die auf die
cylindrische Leibungsfläche des Gewölbs fallen, ist ganz
mit denselben Worten, angewendet auf Figur 51, beschrie
ben wie in Art. 50. Ein Teil des Schattens der Stirn
bogenlinie fällt auf die vertikale Leibungsebene des Wider
lagers und bestimmt sich einfach nach Art. 22.
52. Der schieigerichtete Cylinder parallel zur Ver
tikalebene, vertikal und gerade abgeschnit
ten (steigendes Tonnengewölbe im Längen
schnitt).
Man zeichnet (Figur 52) die Seitenprojektion des Ge
wölbes, wie sie ja schon zu dessen unzweideutiger Dar
stellung notwendig ist. (Hier ist sie als Ansicht von der
rechten Seite der Aufrissfigur dargestellt, wobei der Licht-
s
t
Figur 52. ,
strahl in der Seitenprojektion von rechts oben nach links
unten gerichtet ist.)
Auch für diese Lösung gilt im übrigen ganz derselbe
Wortlaut angewendet auf Figur 52, wie für den horizon
talen Cylinder in Art. 50; nur sind die dort beschriebenen
Operationen immer zugleich in der Seitenprojektion durch
geführt, welche in der Linie /" k“ die in der Basisebene
gültige Lichtstrahlrichtung anstatt der Aufrissfigur dar
bietet.
53. Cylinderfläche parallel zur Vertikalebene ohne
Basis, a.ber mit bekanntem Norma 1 schni11.
In Figur 53 a sind die Körperschattengrenzen • und
der Schlagschatten eines äusseren Punktes auf einem in
gerader Ansicht gezeichneten steigenden Kreiscylinder
bestimmt, ohne dass elliptische Projektionen zu Hilfe
genommen wurden.
Man denkt sich den Cylinder auf eine zu seiner
Achse senkrechte Ebene projiziert und diese (kreisförmige)
Projektion in die Vertikalebene umgeklappt. Durch einen
beliebigen Punkt ff‘ einer Mantellinie zieht man einen
Lichtstrahl f k bis zu der vertikalen Ebene der äussersten
Mantellinie (oder einer beliebigen andern parallelen Ebene).
Diesen Lichtstrahl projiziert man ebenfalls auf die umzu
klappende Ebene, indem man k‘ nach k" projiziert und
f“ k“ zieht. Diese Linie bedeutet in der Umklappung
zugleich eine Ebene, die durch die Mantellinie /" und
den Lichtstrahl gelegt ist und giebt damit die für die
umgeklappte Normalschnittebene des Cylinders gültige
Lichtrichtung, welche zu benützen ist wie in den früheren
Fällen. Beim Zurücktragen der Mantellinien b“ und d“
in die andern Projektionen ist nur zu beachten, dass der
Grundriss einer Ansicht des Cylinders von A aus, der
Aufriss einer solchen von B aus entspricht. Der äussere
schattenwerfende Punkt aal wird ebenfalls auf die Normal
schnittebene projiziert und mit ihr umgeklappt, indem
p“ a“ = pa gemacht wird. Der Lichtstrahl a“ s“ parallel
f" k“ liefert s“ und damit leicht s‘ und s.
Die Lösung ist auch ohne Grundriss durchführbar,
wofür in Figur 53 b ein Beispiel mit beliebigem Normal
schnitt der Cylinderfläche gezeichnet ist. Die Hilfsfigur
über dem Gesims zeigt die Bestimmung der Lichtstrahl
richtung ln, die in der umgeklappten Ebene der Normal
schnittlinie zu benützen ist. Durch den Punkt n der
Fusslinie der Umklappung ist ein Lichtstrahl Mn ge
zogen gedacht. Der obere Endpunkt M dieses Licht
strahls liegt vor seiner Projektion vi um das Mass Mm
— in r = r n. Wird dieser Lichtstrahl in der Richtung