Kapitel Vili. Artikel 65.
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Durchschnitte der vertikalen Lichtstrahlenebenen mit der
Kugel kreisförmig; denn alle ebenen Durchschnitte der
Kugel sind Kreise. Um nun das Konstruieren der Ellipsen
zu umgehen, als welche diese Kreise in der Vertikal
projektion erscheinen würden, kann man die Lichtstrahlen
ebenen in die horizontale Grundebene umklappen und
in dieser Lhnklappung, in welcher die Kreise sich als
Kreise darstellen, die Schnittpunkte und Berührungs
punkte der Lichtstrahlen aufsuchen. Dabei ist wie in
Art. 38 zu beachten, dass die Neigung des Lichtstrahls
Figur 6 5 c.
in seiner eigenen (umzuklappenden) vertikalen Ebene nicht
45 0 beträgt, sondern flacher ist, nämlich die LUpotenuse
eines rechtwinkligen Dreiecks, dessen vertikale Kathete
gleich einem beliebigen Mass a und dessen horizontale
Kathete gleich a V 2, das heisst gleich der Diagonale
eines Quadrats über der Seite- a (der Winkel ist a =
35 0 15,9'). Damit die umgeklappten Kreise nicht auf
die Kugelprojektion fallen und die Figur verwirren, schiebt
man sie vor dem Umklappen parallel in der Richtung
des Umklappens fort, alle in dieselbe Ebene, so dass die
Umklappung auch als eine vollständige schräge Seiten
ansicht aufgefasst werden kann.
Anstatt der vertikalen Lichtstrahlenebenen, welche
die Schatten zuerst im Grundriss liefern, benützt man,
wenn man die Grundrissschatten nicht braucht, besser
die vertikalprojizierenden Ebenen der Lichtstrahlen; denn
die Kugel ist ja auch eine Drehungsfläche mit Achse
senkrecht zur Vertikalebene. Die Durchschnitte dieser
Ebenen mit der Kugel werden wieder Kreise und mit
Einschluss der Lichtstrahlen wieder in die Vertikal ebene
umgeklappt. Der Winkel des Lichtstrahls mit der Um-
klappungsbasis oder Lichtstrahlenprojektion ist wieder
derselbe wie bei Lhnklappung im Grundriss, nämlich
« = 35 0 15,9 -
Beispiel für die Umklappung in die Grundrissebene;
Auf einer Elalbkugel, deren Basis in der Horizontalebene
liegt, ist der Schlagschatten eines äusseren Punktes zu
suchen und die Körperschattengrenze zu bestimmen
(Figur 65 a).
Man zieht durch den schattenwerfenden Punkt aa‘
einen Lichtstrahl; seine vertikale Ebene denkt man sich
a u
Figur 65 a.
bis b parallel verschoben und dann in die Horizontalebene
umgeklappt. In der Umklappung rückt c nach d nach
d„, a nach indem g u a u — g‘ a‘ gemacht wird. Der
Schnitt mit der Kugel erscheint in der Umklappung als
Halbkreis über c u dder Lichtstrahl als eine Linie durch
die mit der Umklappungsbasis g u d u den Winkel a ein-
schliesst (seine Konstruktion ist aus der Figur ersichtlich).
Der Schnittpunkt dieses umgeklappten Lichtstrahls mit
dem Halbkreis ist der Schattenpunkt in der Umklappung
s„,- sein Zurückklappen in den Grundriss giebt dort den
Schattenpunkt s; das Hinaufloten von s in den Aufriss
mit in‘ s‘ = m u s u liefert den Schattenpunkt s' im Aufriss.
Ein zweiter Lichtstrahl, in der Umklappung als Tan
gente an den Halbkreis gezogen, ergiebt in seinem Be
rührungspunkt k„ einen Körperschattengrenzpunkt in der
Umklappung; er ist zurückzuklappen nach k und dieser
Grundriss des Punktes hinaufzuloten in den Aufriss nach
k‘ mit n‘ k‘ = n u k u . Durch weitere Schnittebenen parallel
zu a d erhält man beliebig viele weitere Körperschatten
grenzpunkte. In der Umklappungsfigur erscheint die Grenz
linie als ein Radius b