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nur beim Beobachten wartet, bis passende Wolken in die Zone
des Himmels kommen, welche die Instrumente bei ihrer Normal
stellung aufzunehmen gestatten. Nur in einzelnen wichtigen Fällen
wird man hiervon eine Ausnahme machen, und dann die Höhen
winkel und Azimute durch directe Winkelmessung durch das
Objectiv der Camera bestimmen, wie dies früher beschrieben
wurde. Auch in diesem Falle ist es am einfachsten und zugleich
am anschaulichsten, zunächst die Abscissen und Ordinaten der
jenigen Bilder zu berechnen, welche sich bei normaler Stellung
der optischen Axen auf einer genügend grossen Bildplatte ergeben
haben würden. Dann bleibt die weitere Rechnung dieselbe wie
bei der Normalstellung.
Die Bestimmung identischer Punkte ist nach der Entwicke
lung der aufgenommenen Platten die erste Arbeit. Durch diese
wird die Genauigkeit der Resultate hauptsächlich bedingt, auf sie
ist daher auch alle Sorgfalt zu verwenden. Ebenso auf die Ablesung
der Bildcoordinaten der möglichst fein in die Schicht eingestochenen
Punkte, welche mit Hülfe eines guten Millimeternetzes auf Glas
bis auf 0,05 mm genau ausgeführt werden kann. Die Differenz
der Abscissen giebt die Parallaxe p.
Bei Zenithaufnahmen wird, wie wir gesehen haben, für Punkte
in der unteren horizontalen Begrenzungsfläche der Wolke die
Parallaxe nahezu gleiche Werthe annehmen. Die Ordinaten werden
ebenfalls gleich, wenn beide Beobachtungsstationen gleiche Höhe
haben. Es werden somit sämmtliche eingestochenen Punkte sich
beim Aufeinanderlegen der beiden Bilder zum Decken bringen
lassen bis auf kleine Abweichungen, welche durch die Beobach
tungsfehler etc. veranlasst worden sind. Die Nullpunkte, von
denen aus die Abscissen gezählt sind, werden dann um den Werth
der Parallaxe p = — %i von einander abstehen, und wenn
man diesen Abstand p der durch den Schnitt der Hauptlinien,
bezw. der Markenlinien bezeichneten Bildmitten misst, so erhält
man direct den Mittelwerth der Parallaxe p. In solcher Weise
wurde bei den Zenithaufnalimen des Observatoriums in Kew ver
fahren. Wie man leicht sieht, kann man in analoger Weise
Vorgehen bei allen mit Parallelstellung der optischen Axen
gemachten Aufnahmen, um direct einen Mittelwerth der Parallaxe
zu erhalten, der Verlust an Genauigkeit aber, der mit diesem Ver
fahren verbunden ist, lässt seine Anwendung wenig rathsam
erscheinen, zumal keine grosse Zeitersparniss mit ihm erreicht
wird, wenn die Punkte erst eingestochen werden müssen. Ein
Versuch aber, die Wolkenbilder nur nach ihren Umrissen zur
Deckung zu bringen, zeigt direct, welche Willkür und Unsicher
heit hier unvermeidlich ist. Wir haben es am vortheilhaftesten