Full text: Photogrammetrie und internationale Wolkenmessung

rend am anderen Ende eine Camera zn photographischen Auf 
nahmen angebracht werden kann. Um das Instrument bequem 
und sicher handhaben zu können, würde man nach Nils Ekliolm 
die Axenlager desselben am besten auf zwei festen Steinpfeilern 
anbringen, zwischen denen der Beobachter steht, analog wie beim 
Meridiankreise der Astronomen. Eine Durchbohrung der Hori- 
zontalaxe würde eine genaue Einstellung derselben in die Basis 
richtung sehr erleichtern, wenn die Basisenden gegenseitig sicht 
bar sind. 
Als Vortheile bei Anwendung der Wolkenäquatoreale anstatt 
der Wolkentheodolite sind zu betrachten: 
1. Directe Bestimmung des Dreiecks zwischen dem anvisirten 
Wolkenpunkte und der Basis. 
2. Directe Bestimmung der Parallaxe, so dass diese passend 
ausgewählt werden kann. 
3. Erleichterte Identificirung gleichzeitig einzuschneidender 
Punkte, weil die Neigungen der Visirstrahlen gleich werden 
müssen. 
4. Bequemere Rechnung, weil einfache Formeln genügende 
Genauigkeit gewähren. 
Diesen Vortheilen stehen auch Nachtheile gegenüber, welche 
ein so gewiegter Beobachter, wie Nils Ekholm, gewiss nicht ver 
kannt haben wird. In Bezug auf Genauigkeit der Messung ver 
hält sich sein Aequatoreal zum Theodoliten, wie in der Astronomie 
das Aequatoreal zum Meridiankreise. Mit letzterem werden die 
absoluten Winkelmessungen gemacht, nicht mit ersterem, weil bei 
ihm die Genauigkeit eine geringere wird. Wenn sich nun mit 
dem Phototheodoliten alle wesentlichen Vortheile der vorgeschla 
genen Wolkenäquatoreale durch eine passende Beobachtungsmethode 
erzielen lassen, ohne die erwähnten Nachtheile mit in den Kauf 
nehmen zu müssen, so wird man ihm den Vorzug geben. Bei der 
im Vorstehenden beschriebenen Wolkenbeobachtungsmethode mit 
parallel unter sich und normal zur Basis gestellten optischen Axen 
wird das Dreieck zwischen Wolkenpunkt und Basis immer auf 
diejenige Ebene projicirt, welche man sich durch die Basis, bezw. 
ihre Projection auf den Horizont und die beiden parallelen opti 
schen Axen gelegt denkt. Die Neigung des erwähnten Dreiecks 
gegen diese Ebene wird im Maximum gleich dem halben Bild 
winkel werden können. Die Projection ist daher in allen Fällen 
hinreichend sicher und genau auszuführen. Die Berechnung der 
rechtwinkeligen Coordinaten ist die denkbar einfachste. Die mitt 
leren Fehler in der Parallaxen- und der Höhenbestimmung können 
mit Sicherheit leicht ermittelt werden. Dies betrifft die photo 
graphische Methode als solche. Es kann aber auch der Photo
	        
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