YORWOR T.
Tn früherer Zeit bestand eine scharfe Scheidung zwischen
der „höheren“ und der „niederen“ Geodäsie. Durch die wissen
schaftliche Behandlung auch der letzteren ist diese Trennung
mehr und mehr ausgefüllt und iiberbrückt worden. Eine analoge
Trennung besteht aber heute noch zwischen der „höheren“
Photogrammetrie, wie dieselbe bei den Präcisionsmessungen in
der Astronomie, z. B. für die neue Himmelskarte, Verwendung
findet, und der „niederen“ Photogrammetrie, welche sich mit der
geringeren Genauigkeit der graphischen Methoden begnügt. Auf
letztere, die Messtisch - Photogrammetrie, beschränkt sich der
Hauptsache nach die seitherige Verwendung der Photogram -
metrie in der Geodäsie. Das verbindende Glied zwischen diesen
beiden zur Zeit noch ganz getrennten Theilen der Photogram -
metrie herzustellen, ist der Zweck der im Folgenden be
schriebenen Arbeiten. Es galt hierbei zunächst die Frage zu
beantworten, welche Genauigkeit der Winkelmessung auf photo
grammetrischem Wege ist mit Hülfe kleinerer, transportabeler
Instrumente, wie solche in der Geodäsie benutzt werden, über
haupt erreichbar? Die Antwort lautete: ebenso wie in der
Astronomie kann auch in der Geodäsie mit Hülfe der Photo-
grammetrie die gleiche Genauigkeit der Winkelbestimmung er
zielt werden, welcher die directe Messung fähig ist, naturgeinäss