Full text: Photogrammetrie und internationale Wolkenmessung

giebt bei der angewandten Beobachtungsmethode unmittelbar die 
Parallaxe p mit dem mittleren Fehler + m p . Diesen in möglichst 
engen Grenzen zu halten, ist in erster Linie anzustreben. Mittel- 
werthe von m p können in zweifacher Weise bestimmt werden, 
einmal durch mehrfache Höhenmessung von Punkten in der Nähe 
des Zeniths, welche der horizontalen unteren Begrenzung einer 
Wolkenschicht angehören, sodann auch durch Geschwindigkeits 
messungen bei Wolkenbewegungen senkrecht zur Basisrichtung. 
Beide Bestimmungen müssen nahe gleiche Werthe von m p liefern. 
Die Ordinatendiiferenz welche sich bei jeder Aufnahme leicht 
bestimmen lässt, ergab sich bei unseren Messungen gleich m p . 
Der beiderseitige Betrag war im Mittel 4; 0,2 mm bei einer 
Brennweite von 152 mm. 
Die Auswerthung photogrammetrischer Aufnahmen durch die 
Berechnung, bei welcher die erreichte Genauigkeit der Beobach 
tung gewahrt werden muss, ist viel zeitraubender, als die Auf 
nahme selbst. Es ist daher wichtig, diese thunlichst sachgemäss 
einzurichten und zielbewusst zu beschränken. 
Die genauesten und werthvollsten Resultate werden sich 
erreichen lassen, wenn der meteorologische Leiter mit dem meteoro 
logischen zugleich auch den instrumenteilen Theil der Aufgabe 
vollständig genug beherrscht, um beurtheilen zu können, nicht nur, 
was aufgenommen werden soll, sondern zugleich, ob und mit 
welcher Genauigkeit dies ausführbar ist, bezw. auf welchem Wege 
in jedem einzelnen Falle vorgegangen werden muss, wenn die 
besten Resultate erzielt werden sollen. 
Diese Aufgabe kann wesentlich erleichtert werden, wenn für 
die photogrammetrisch ausgerüsteten Stationen eine Instruction 
ausgearbeitet wird, welche ihnen gestattet, nach Vornahme der 
vorbereitenden und orientirenden Messungen einheitlich weiter 
vorzugehen unter Zugrundelegung eines bestimmten Planes. Nach 
genauer Präcisirung der anzustrebenden Ziele werden sich diese 
weit sicherer und leichter erreichen lassen, als ohne eine solche, 
zumal sonst die Gefahr nahe liegt, trotz eines massenhaft ange 
häuften Beobachtungsmaterials Resultate zu erhalten, deren Werth 
zur aufgewendeten Arbeit in keinem richtigen Verhältnisse steht.
	        
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