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zu liegen, eine Beantwortung der Frage herbeizuführen, was kann
durch photogrammetrische Wolkenmessungen erreicht werden?
Soweit die Photogrammetrie hierbei in Betracht kommt, glaube
ich die Antwort durch die im Folgenden mitgetheilten Beobach
tungen und Untersuchungen gegeben zu haben. Die Beantwortung
des wissenschaftlich - meteorologischen Theiles obiger Frage ist
Sache der Herren Meteorologen. Nach ihrem Ausfälle wird sich
die photogrammetrische Messung zu richten haben, um die jeweils
günstigsten Ergebnisse zu erzielen.
Die Wolkenmessung ist aus vorstehend angedeuteten Gründen
am eingehendsten behandelt worden. Unser Bestreben war darauf
gerichtet, zugleich mit der grössten Genauigkeit eine thunlichst
einfache Ableitung der Endresultate zu verbinden.
Eine Anwendung der Präcisionsphotogrammetrie auf die
Geodäsie konnte in grösserem Umfange ausgeführt werden bei
den Vorarbeiten für die Jungfraubahn. Die Ergebnisse können
hier zunächst nur in summarischer Form mitgetheilt werden.
Dieselben sind aber insofern von Interesse und Bedeutung, als
die Genauigkeitsermittelungen ergaben, dass der Phototheodolit
eine rund zehnmal so genaue geodätische Punktfestlegung ge
stattet , wie die seither benutzten photographischen Methoden und
Instrumente.
Eine ausführlichere Besprechung des bei den Aufnahmen
für die Jungfraubahn gewonnenen reichen Materials — es wurden
circa 150 Bilder aufgenommen mit dem Phototheodoliten und
einer Stegemann’schen Messcamera unter Benutzung von fünf
Objectiven verschiedener Brennweite — behält sich der Ver
fasser vor nach eingehender Bearbeitung aller Aufnahmen und
Messungen.
Diese photogrammetrischen Aufnahmen für die Jungfrau
bahn, sowie die Wolkenmessungen habe ich gemeinschaftlich mit
dem Braunschweigischen Landesvermessungs-Ingenieur, Herrn
Seiffert, ausgeführt. Unser beiderseitiger Antlieil an denselben
ist nicht scharf zu trennen. Die Wolkenmessungen haben ausser-