Full text: Photogrammetrie und internationale Wolkenmessung

III. Prüfung des Pliototlieodoliten. 
Die Prüfung und Berichtigung des Phototheodoliten im Allge 
meinen habe ich in meiner Photogrammetrie, Abschnitt V., S. 33 
bis 38, eingehender beschrieben. Bei Benutzung der directen 
Winkelmessung durch das Objectiv der Camera wird diese Prüfung 
wesentlich einfacher und sicherer, auch die Bestimmung der Bild 
weite. Denkt man sich auf der eingesetzten Glasplatte die beiden 
Hauptlinien, welche das Axensystem der x und y bilden, gezogen 
und von ihrem Durchschnittspunkte als Nullpunkt aus nach allen 
vier Richtungen gleiche Strecken abgetragen, z. B. durch eine 
Centimetertheilung, so müssen gleich lange lineare Maasse bei der 
Winkelmessung durch das Objectiv gleiche Winkelwerthe ergeben, 
wenn die optisch-photographische Axe der Camera im Hauptpunkte 
des Axenkreuzes auf der Platte senkrecht steht. In diesem Falle 
entsprechen die linearen x und y unmittelbar den Tangenten der 
gemessenen Winkel, aus denen sich die Bildweite leicht und sicher 
berechnen lässt. Bei den Aufnahmen für die neue photographische 
Himmelskarte werden in die lichtempfindlichen Platten vor ihrer 
Anwendung zu den Sternaufnahmen Quadratnetze feiner Linien ein- 
copirt, welche 5 mm Abstand haben, um auf diese alle linearen 
Abmessungen auf den entwickelten und fixirten Platten beziehen 
zu können. Herrn Professor Dr. Sch ein er in Potsdam verdanke 
ich einige solcher Netzcopien, welche wie die von Gautier in 
Paris gefertigten Originale bis auf einzelne Tausendstel des Milli 
meters genau sind. Diese Gitter werden zur Prüfung und Justirung 
unserer Phototheodolite benutzt. Stellt man die photographisch 
optische Axe der Camera horizontal, nachdem das Glasnetz so ein 
gesetzt ist, dass die mittleren beiden sich rechtwinkelig kreuzenden 
Netzlinien mit den Markenlinien, d. h. der Bildhorizontale und der 
Bildverticale genau zusammenfallen, und stellt das Einstellfernrohr 
auf den Durchschnittspunkt desselben ein, so stehen nun die 
optischen Axen beider Instrumente horizontal. Man kann dann 
durch Drehen der Camera um die verticale Axe die Horizontal 
winkel, durch Drehen der Camera um ihre horizontale Axe die 
Verticalwinkel messen, welche nach rechts und links auf der 
Axe, bezw. nach oben und unten auf der y- Axe gleichen 
linearen Entfernungen entsprechen. So wurden z. B. für Photo 
theodolit II die in der folgenden Tabelle A enthaltenen Werthe 
im Mittel aus zwei Einstellungen der Centimeterstriche zu beiden 
Seiten in der Hauptbildhorizontale erhalten. Die Abweichungen 
rechts-links betragen noch nicht 20", obwohl die Vorzeichen der
	        
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