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der Axe, ein „Axen strahl“, der zweite weiter von ihr entfernt, ein
„Randstrahl“; für einen zweiten, seitwärts der Axe gelegenen Bild-
punkt eines ebenfalls unendlich entfernt angenommenen Object
punktes werden vier Strahlen gerechnet, ein Hauptstrahl, welcher
ungebrochen durch das System geht, zwei auf verschiedenen Seiten
desselben in einer Ebene mit ihm und der optischen Axe gelegene
und von ihm gleich weit abstehende Randstrahlen, sowie ein dritter
Randstrahl, welcher in der Mitte zwischen jenen beiden liegt, also
z. B. neben dem Hauptstrahle, wenn die anderen beiden Rand
strahlen über und unter dem Hauptstrahle genommen wurden. Der
Weg dieser sechs Strahlen ist genau zu verfolgen. Der erste, der
„Axenstrahl“, wird bei der ersten Brechung in seine Farben zerlegt,
ebenso der zweite, der der Axe parallele Randstrahl. Für jeden
derselben muss der Weg der zweifarbigen Strahlen nach der oben
getroffenen Auswahl der Spectrumlinien durch das ganze Linsen
system rechnerisch festgestellt werden. Für die zweifarbigen Strahlen
des Axenstrahles wird verlangt, dass sie gleiche Schnitte mit der
Axe ergeben, damit der Farbenfehler aufgehoben wird, ferner, dass
sie die wahre Brennweite ergeben. Für die beiden Farben des
Randstrahles, dass sie unter sich derselben Bedingung genügen, dann
aber auch, dass sie den durch die Axenstrahlen bereits bestimmten
Brenn- und Hauptpunkten ebenfalls genügen, d. h. dass keine sphä
rische Abweichung und keine Verzerrung für die Randstrahlen statt
findet.
Von den vier gegen die Axe geneigten Strahlen, welche den
Bildpunkt neben ihr bestimmen, soll zunächst der Hauptstrahl so
durch das System gehen, dass er nach seinem Austritte vom zweiten
Hauptpunkte zu kommen scheint. Sodann müssen die drei Rand
strahlen sich auf ihm alle in einem Punkte schneiden, und zwar in
einer Entfernung vom zweiten Hauptpunkte, welche gleich der
wahren Brennweite ist. Die Vereinigung aller drei Strahlen in
einem und demselben Punkte bedingt die Schärfe des Bildes, der
Abstand dieser Vereinigung vom Hauptpunkte die Brennweite.
Wie wir bereits gesehen haben, ist die Lage des Hauptpunktes
eine andere je nach der Neigung der Hauptstrahlen gegen die
optische Axe bei allen Linsensystemen mit grösserem Bildwinkel,
somit die Verzerrung nicht gehoben. Diese Verzerrung, d. h. die
Wanderung der Hauptpunkte bei zunehmender Neigung der Haupt-
sti’ahlen gegen die optische Axe, kann im einen oder anderen
Sinne stattfinden, d. h. die Hauptpunkte können bei zunehmender
Neigung sich einander nähern oder von einander entfernen. Im
einen Falle ist das Objectivsystem in Bezug auf die Verzerrung
übercompensirt, im anderen untercompensirt.
Durch die Auswahl richtiger Krümmungen und passender