Full text: Photogrammetrie und internationale Wolkenmessung

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rungen hat es sich als ein für diese Zwecke gutes Universalobjectiv 
bewährt, welches ich so lange für photogrammetrische Messungen 
in erste Linie stellen zu sollen glaube, bis ein anderer durch ana 
loge Aufnahmen und Messungen ein besseres Objectiv für photo 
grammetrische Zwecke nachweist. 
Die Aufnahme der neuen photographischen Himmelskarte wurde 
die Veranlassung zur Construction eines innerhalb bestimmter Grenzen 
genau richtig zeichnenden photographischen Objectives durch den 
Optiker Steinheil, neben anderen Verbesserungen der photograin 
metrischen Stellarastronomie. Es wäre eine dankenswerthe Auf 
gabe — seitens der internationalen Meteorologenvereini 
gung, sie zu stellen, seitens der Optiker, sie zu lösen —, ein 
photographisches Objectiv zu construiren, welches mit hin 
reichender Schärfe und Helligkeit der Bilder perspectivisch 
richtige Zeichnung bei grösserem Gesichtsfelde verbindet. 
Ein derartiges Objectiv würde auch ein Umpliotograp hi re n des 
photographisch fixirten Bildes auf eine andere Projectionsebene in 
weiteren Grenzen gestatten, wie solches jetzt mit hinreichender 
Genauigkeit ausführbar ist. Dieses Umphotograpliiren, vergl. Fig. 8, 
kann dazu benutzt werden, die Berechnungen durch Umprojiciren 
der Bilder zu vereinfachen, grössere und bequemer zu benutzende 
Glasdiapositive herzustellen u. dergl. Als ich im vergangenen 
Herbste mit den Vorarbeiten für die Jungfraubahn auf der Nordseite 
beschäftigt war, wurde gleichzeitig eine Expedition zur Erforschung 
der Südseite ausgesandt, welcher ein Photograph beigegeben war, um 
umfassende Aufnahmen in grossem Formate mit einem gewöhnlichen 
Photographenapparate als Gebirgsansichten zu machen. Diese waren 
zu photogrammetrischen Zwecken unmittelbar nicht zu benutzen, 
weil der Apparat keine genaue Horizontalstellung-Vorrichtung und 
keine Einrichtung für Messungszwecke hatte. Um trotzdem die 
Photographien auch für diese auswerthen zu können, wies ich den 
Photographen an, bei jeder Aufnahme für die Einstellung auf 
dem Laufbrette seiner Camera einen scharfen Strich oder Schnitt 
zu ziehen, sowie alle Standpunkte thunlichst mit Steinmännern 
dauernd zu bezeichnen. Photographirt man bei gleicher Auszugs 
weite des benutzten Apparates die erhaltenen grossen \md scharfen 
Negative in unseren Phototheodoliten um, und misst in der Natur 
auf den bezeichneten Standpunkten eine Anzahl Winkel nach in 
den Bildern scharf markirten Terrainpunkten, so kann* man nach 
ihnen die umphotographirten Bilder orientiren \md dann durch das 
Objectiv des Phototheodoliten ausmessen, als ob sie direct in der 
Natur -mit diesem aufgenommen worden wären. Man spart somit 
eine neue photographische Aufnahme dieses schwierigen Terrains, 
was in jenen Gegenden etwas zu bedeuten hat.
	        
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