Full text: Photogrammetrie und internationale Wolkenmessung

Lage der ausgewählten Wolke im Bildfelde dev Camera wird das 
erste Mal exponirt. Der Beobachter behält nach Neigung der Axe 
um 15 bis 20° die ausgewählte Wolke unablässig im Auge, ver 
folgt ihre Bewegung und sieht, ob sie ihre Gestalt nicht verändert. 
Sobald eine merkliche Gestaltveränderung eintritt, muss zum zweiten 
Male exponirt werden, denn sonst findet man keine identischen 
Punkte in beiden Bildern. 
Dies Auswählen und Verfolgen einer bestimmten Wolke für 
beide Aufnahmen ist nothwendig, wenn man nicht auf unbestimmte 
Resultate hin arbeiten will. Man kann aber nicht gleichzeitig 
mehrere Wolken genau auf ihre Veränderung prüfen, man hat 
genug an einer. Zu dei*en Aufnahme genügt ein Bildfeld von 
12 cm X 6 cm vollständig. Man findet bei guter Aufnahme in ihm 
mehr identische Punkte, als wie maix ausrechnen und verwerthen 
kann. Vergl. Fig. 10. Im Falle aber, dass es sich um schöne 
Gesammtbilder von charakteristischen Wolkengebilden handelt, be 
nutzt man nach Zurückschlagen des Schiebers das ganze Gesichts 
feld der Camera oder einen grösseren gewöhnlichen Photographen- 
apparat. 
Bei rasch vorüberziehenden Einzelwolken kann man wieder 
holte Aufnahmen auf derselben Platte machen, ohne an der Stellung 
des Instrumentes irgend etwas zu ändern. Die Wolkenbilder fallen 
dann oft theilweise über einander, besser markirte Partien treten 
aber trotzdem genügend hervor, um eine Identificirung correspon- 
dirender Punkte zu gestatten. Da man bei diesen Aufnahmen nur 
abwechselnd den Deckel der Camera zu öffnen und zu schliessen 
braucht, kann die Zwischenzeit zwischen zwei Aufnahmen nöthigen 
Falls sehr kurz genommen werden. 
Später wei’den wir noch eine dii’ecte Messung der Wolken 
geschwindigkeit durch Beobachtung ilu*es Bildes auf der Matt 
scheibe der Camera kennen leimen. 
Zwischen diesen verschiedenen Messungsmethoden kann man 
für jeden Fall die passendste auswählen. 
Zur Controle der Geschwindigkeitsbestimmung kann man direct 
nach dem Platten Wechsel bei ganz gleicher Stellung des Instrumentes 
eine zweite Aufnahme machen, am besten mit Vei’tauschung, bezw. 
Abwechselung des Signalgebers. Das Resultat der zweiten Be 
stimmung muss mit dem Ei'gebnisse der ersten bis auf die un 
vermeidlichen Beobachtungsfehler übereinstimmen, wenn in der 
Zwischenzeit keine wesentlichen Aendei’ungen in der Geschwindigkeit 
und der Bewegungsrichtung der Wolken an ein und derselben Stelle 
vorgekommen sind. Eine derartige vollständige und zweimalige 
Bestimmung zeigt das folgende Beispiel, welches als Gesammt- 
Beispiel in ausführlicher Foi*m mitgetheilt wird. Es betrifft zwei
	        
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