zwei Wege zur Bestimmung des Parallaxeiifelilers m p kennen
gelernt, einmal aus Zenithbeobachtungen horizontaler Wolkenunter-
flächen, und dann aus Geschwindigkeitsmessungen bei Wolken
bewegungen rechtwinkelig zur Basis bei grossem Abstande Y und
geringer Wolkenhöhe 1 ).
Geschwindigkeitsmessungen wird man im Allgemeinen bei
Wolkenbcwegungen parallel zur Basisrichtung Aveit sicherer aus
führen können, als bei solchen senkrecht zu ihr und ZAvar um so viel
mehr, je geringer die Neigung der optischen Axe ist. Dies ist
bei Auswahl der Basis zu berücksichtigen, und es muss dieselbe
daher thunlichst parallel zur Hauptbewegungsrichtung der Wolken
gewählt Averden. Gegen das Zenith zu nehmen die erwähnten
Unterschiede mehr und mehr ab. Da im Zenith die Parallaxe selbst
für jede Wolkenhöhe am grössten wird, so wird dort der Fehler
in dieser Parallaxenbestimmung auf die Ableitung der horizontalen
GcschAvindigkeit den kleinsten Einfluss ausüben.
Aus den Werthen X 2 — X 1 und Y 2 — Y x , d. li. den Wolken-
beAveguugen in der Richtung der Coordinatenaxen, findet man
leicht — am bequemsten auf graphischem Wege — die horizontale
Wolkengeschwindigkeit v für eine Zeitsecunde, und die Richtung 11
der BcAvegung im Vergleiche zur Richtung der Basis selbst, bezw.
das Azimut A derselben.
Diese Rechnung ergab für die Wolkengeschwindigkeit pro l s :
Azimut
i\ = 20,9 m + 0,9 m R = 132« A = 69°
v 2 — 19,5 m + 0,8 m 11 = 131° A = 68°_
o = 20,2 m ± 0,7 m’ Ä = G8,5°.
Das Azimut der Basisrichtung Polytechnicum—Schleinitzstrasse
ist von Norden gezählt 297°. Das Azimut der Richtung, wohin
die Wolken zogen, wird daher 297° -j- 131,5° = 08,5°, und woher
sie kamen 248,5°, d. h. die Windrichtung West-Süd-West.
Die Ausrechnung der Höhen ergiebt die Mittehverthe:
A. B.
H x = 3,287 km ll x = 3,147 km
H 2 = 3,163 km H 2 = 3,148 km
11. 2 — H\ = — 0,124 km H, — H x — -f- 0,001km.
Bei der zweiten Aufnahme Averden die mittleren Höhen ganz
gleich erhalten. Bei der ersten Aufnahme hingegen Avird die zweite
0 In beiden Fällen wurde auf ganz verschiedenen Wegen derselbe
numerische Werth A r on vip = + 0,2 mm gefunden, und da auch J z — mp
— + 0,2mm sich ergab, dürfen diese Werthe als einigermaassen zuverlässig
bestimmt angesehen Averden.