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der Eisenbahn schon ein nicht unerheblicher Theil des
Versendungswerthes der Güter verbraucht.
Die durchschnittliche Versendungsweite der Güter be
trug im Jahre 1880 auf den deutschen Eisenbahnen nur
81 Kilometer. Da in dieser Durchschnittsziffer auch der
auf geringere Entfernungen stattfindende Verkehr des
Hinterlandes der Stationen einbegriffen ist, so wird man die
durchschnittliche Versendungsweite des zwischen den
Stationsorten selbst erfolgenden Verkehrs etwas gröfser,
etwa zu 85 Kilometer, anzunehmen haben. Hat der Ver
kehr des Hinterlandes der Stationen bis zur Eisenbahn
oder von derselben durchschnittlich 6 Kilometer auf be
sternter Strafse zurückzulegen, was einer Versendung auf
30 Kilometer Entfernung auf Eisenbahnen an Kosten gleich
kommt, so wird der Verkehr des Hinterlandes auf dem
Eisenbahnnetze nur noch 85 — 30 = 55 km zurücklegen.
Der Hinterlands verkehr benutzt die Eisenbahnen also im
Durchschnitt nur auf ^ = 0,64 derjenigen Weite, welche
der von den Stationsorten selbst ausgehende Verkehr zu
rücklegt. Da nach den früher angestellten Rechnungen
die Anzahl der auf der Eisenbahn zurückgelegten Tonnen-
Kilometer der 4. Potenz des Versendungswerthes propor
tional ist, so wird der Hinterlandsverkehr an Tonnen-
Kilometern der Eisenbahn nur den 0,64 4 . Theil, das ist
etwa nur ! / 6 derjenigen Verkehrsmenge zuführen, welche
eine gleiche, im Stationsorte wohnende Bevölkerungsmenge
liefert. Zu der gleichen Verhältnifszahl kann man durch
ähnliche Betrachtungen für die Betheiligung des Hinter
landes am Personenverkehr gelangen.
Nach Untersuchungen von Sonne, welche in der
Deutschen Bauzeitung, Jahrgang 1881, S. 216, veröffent-