Full text: Die kommerzielle Trassierung (Heft 1)

beim Anbau von Früchten, welche der Einfuhr ausgesetzt 
sind, sei es, dafs auf dem heimischen Boden diese Erzeugnisse 
nicht in genügender Menge oder nicht unter günstigen Ver 
hältnissen gewonnen werden können. So sehr jede Verkehrs 
verbesserung, welche die Zufuhr von Aufsen erleichtert, 
in solchem Falle schädigend für die Landwirthschaft wirken 
mufs, so sehr wird der Anbau von Früchten, welche zur 
Ausfuhr gelangen, durch jede Verbesserung des Verkehrs, 
welche die Ueberführung auf fremde Märkte erleichtert, 
sich in erhöhtem Mafse lohnend erweisen. 
Die fortschreitende Vervollkommnung der Verkehrs 
mittel wird den Landwirth daher zwingen, immer mehr 
sich dem Anbau solcher Erzeugnisse zuzuwenden, welche 
zur Ausfuhr gebracht werden können, und jede Bewirtli- 
schaftungsart aufzugeben, welche mit der Einfuhr fremder 
Güter zu kämpfen hat. Es mufs sich die Landwirth 
schaft mit der Verbesserung der Verkehrsmittel 
immer entschiedener der Gewinnung solcher 
Erzeugnisse zuwenden, für welche die Boden- 
beschaffenlieit und das Klima die günstigsten 
Bedingungen bieten, und den Anbau von Früchten, 
für welche die örtlichen Verhältnisse weniger 
günstig sind, aufgeben. Während bei unentwickelten 
Verkehrsverhältnissen alle Bedürfnisse auf dem eigenen 
Acker gewonnen werden müssen, so weit Klima und Boden- 
beschaffenheit nur irgend gestatten, gelangt mit der Ver 
vollkommnung der Verkehrsmittel jede Eigenart des Bodens 
zu ihrer vollen Bedeutung und besten Ausnutzung. Es 
mufs sich für die Landwirthschaft mit immer zunehmender 
Schärfe eine örtliche Arbeitstheilung ausbilden. 
In gleichem oder vielleicht in noch höherem Mafse 
mufs die angegebene Wirkung auf dem Gebiete der Ge-
	        
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