90
gang auf Hauptbahnen mit gröfserer Fahrgeschwindigkeit
verhältnifsmäfsig stärker gebaut werden müssen, als die stets
auf den Lokalbahnen bleibenden schmalspurigen Wagen.
Nach genauen Angaben*) über die Wagen der Königlich
Sächsischen Nebenbahnen beträgt das auf 100 kg Nutzladung
kommende Wagengewicht für die bedeckten Güterwagen auf
normaler Spur 61 bis 95 kg, auf der Schmalspur von 0,75 m
dagegen nur 38 bis 46 kg, und für die offenen Güterwagen
auf der Normalspur 47 bis 72 kg, auf der Schmalspur 37 bis
44 kg. Bei den Personenwagen, welche auch für die normal-
spurigen Nebenbahnen weit leichter, als für die Hauptbahnen
gebaut sind, tritt eine Gewichtsverminderung auf der Schmal
spur nicht ein; es beträgt auf den Sächsischen Nebenbahnen
das auf einen Sitzplatz kommende Gewicht der Personen
wagen bei normaler Spur 89 bis 174 kg, bei schmaler Spur
152 bis 172 kg.
Nach den angegebenen Wagengewichten wird man unter
Zugrundelegung eines gleichen Ausnutzungsgrades der Lade
fähigkeit annehmen können, dafs beim Güterverkehr auf einer
Bahn von 0,75 m Spurweite auf die Tonne Nutzlast mindestens
V 3 Tonne AVa gen gewicht weniger, als auf normaler Spur
durchschnittlich fortzuschaffen ist. Wäre der Zugwiderstand
auf der ganzen Strecke durchschnittlich 0,006 der Last, so
würden also bei Beförderung einer Tonne Nutzlast auf einen
Km Länge auf der schmalen Spur 0,002 Tonnen-Km Arbeit
erspart, was einem Kostenbeträge von 0,0005 Mark entspricht.
Beispielsweise würden also auf einer Bahn, deren Güterverkehr
50 000 Tonnen Nutzlast beträgt auf einer Schmalspur von
0,75 m AVeite 25 Mark für den Km im Vergleich zur
Normalspur erspart werden.
’) A^om Geh. Finanzrath Kopeke und Finanzrath Strick in Dresden.