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gestaltung auf grofse Ausdehnung, etwa über 5000 qkm,
innerhalb gleicher Höhenunterschiede, so tritt die Bezeichnuug
Tafelland ein, wobei man niedrige, mittelhohe und hohe
Tafelländer unterscheidet.
2. Die geognostische Beschaffenheit des Bodens.
Die geognostischen Untersuchungen sind nicht allein auf die
Bestimmung der geologischen Formation, welche Schlüfse auf
das Vorkommen brauchbarer Baustoffe liefert, sowie auf die
Feststellung der Gesteins- und Bodenarten zu erstrecken,
sondern auch auf die Ermittelung der Tragfähigkeit, der
Wetterbeständigkeit, der Wasserführung und der Lös
barkeit des Bodens sowie auf das Streichen und Ein
fallen der Schichten zu richten. Unter dem Streichen versteht
man die Richtung der auf der Schichtoberfläche gezogen ge
dachten Horizontalkurven, unter dem Einfallen die Neigung
der auf der Schichtoberfläche gezogen gedachten Linien des
stärksten Gefälles gegen die Horizontale.
In Bezug auf die Lösbarkeit unterscheidet man:
a. Lockere oder rollige Bodenarten, welche mit der
Schaufel, unter Umständen nach Auflockerung durch die
Breithacke gelöst werden können, wie z. B. Sand, Kies,
Grand, Gerolle, Lehm, magere Garten- und Ackererde.
b. Milde Bodenarten oder Stichboden, welche mit
dem Spaten gelöst und mit diesem in zusammenhängenden
Stücken geworfen werden können, wie fette Garten- und Acker
erde, fetter Lehm, leichter Thonboden, Klai.
c. Gebräche Bodenarten, welche durch Brechstangen,
Spitzhacken oder Keile gelöst werden müssen, wie z. B.
Mergel, fester Thon, Trümmergestein, gebundener Kies.
d. Schiessbare Bodenarten, welche durch Sprengmittel
gelöst werden müssen, wozu aufser dem Felsboden auch dicht
und fest gelagerte Bodenarten gehören.