Full text: Die technische Trassierung der Eisenbahnen (Heft 2)

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deten Strecken überwunden haben können. Die kürzere Linie 
würde aber selbst noch dann vortheilhafter gewesen sein, wenn 
ihre Baukosten um einen Jahreszinsenbetrag von 55000 Mark 
höher wären. Ein gegen alle Einwendungen sicheres Urtheil 
über die Frage der Baukosten kann allerdings erst auf Grund 
eines genauen Bauplans gewonnen werden. Wenn nun auch, 
so weit sich ohne solche genauere Bearbeitung beurtheilen 
läfst, für die nördliche Zugangsrampe des Gotthard ein steileres 
Steigungsverhältnifs vortheilhafter gewesen wäre und wenn ein 
solches auch wahrscheinlich ausgeführt worden wäre, wenn in 
Bezug auf das anzuwendende Steigungsverhältnifs nicht be 
schränkende Vertragsbestimmungen Vorgelegen hätten, so konnte 
es doch nicht in der Absicht liegen,' liier eine alle Umstände 
erschöpfend berücksichtigende Begutachtung der Gotthard- 
trafse zu geben, sondern es sollte lediglich an einem hervor 
ragenden Beispiele gezeigt werden, nach welchen Rechnungen 
und Erwägungen die Ermittlung des zweckmäfsigsten Steigungs- 
verhältnifses einer Gebirgsbahn vorzunehmen ist. Es ist noch 
zu beachten, dafs bei Durchführung einer steileren Steigung 
für die Gotthardbahn die Herstellung eines zweiten Gleises, 
welche übrigens auch schon jetzt trotz der tiachern Steigungen 
vorgenommen werden mufs, früher nothwendig geworden wäre. 
Hat die Bestimmung der zweckmäfsigsten Gröfse der 
mafsgebenden Steigung stattgefunden, so niufs in Unter 
suchung gezogen werden, ob die vorläufig angenommene 
Höhenlage der Durchbrechung der Wasserscheide nicht da 
durch eine Veränderung erfahren mufs. 
Kann die Scheitelhöhe mit der festgesetzten mafsgebenden 
Steigung s nur durch künstliche Längenentwicklung gewonnen 
werden, so wird bei Senkung oder Hebung des Scheitels um h 
ll 
Kilometer die Länge jeder der beiden Zugangsrampen um —
	        
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