Wird angenommen, dafs durchschnittlich sowohl in der
Längsrichtung des Zuges wie rechtwinklich dagegen ein Wind
von 1 m Geschwindigkeit herrscht, so steigert sich der kon
stante Theil des Widerstandskoeffizienten um 0,0000131 -J-
0,0000408 = 0,0000539, also auf rund 0,0028.
Nach diesen Erörterungen ist der Widerstandskoeffizient
der Eisenbahnzüge demnach:
(Gl. 1) . . . w = 0,0028 -f 0,000016 * *? 2 .
Der Widerstandskoeffizient soll hiernach für Güterzüge,
deren mittlere Geschwindigkeit 7 m ist, zu w = 0,0036, für
Personenzüge bei einer mittleren Geschwindigkeit von 13 in
zu 0,0055 und für Schnellzüge bei einer mittleren Geschwin
digkeit von 18 m zu 0,008 angenommen werden. Die mittlere
Geschwindigkeit ist unter Ausschlufs des Aufenthalts an den
Stationen, also für die Fahrt von Station zu Station, zu
bestimmen.
Ueber die Vergröfserung des Zug Widerstandes in den
Kurven sind bekanntlich vielfache praktische Versuche und
theoretische Untersuchungen angestellt, ohne bis jetzt allgemein
als zutreffend anerkannte Ergebnifse zu erreichen. Es sind
auf den Kurven widerstand so mancherlei wechselnde Umstände
von Einflufs, dafs derselbe in voller Schärfe allgemein sich
überhaupt nicht angeben läfst. Am zutreffendsten erscheint
es wohl nach dem Vorgänge von Kaven’s und Baumeister’s den
Kurven-Widerstands-Koeffizienten durch die einfache Formel:
_
r
zu geben, wenn r der Krümmungshalbmesser der Kurve in
Metern ist. *).
TW 1 7
*) In früheren Untersuchungen habe ich statt dessen c = ~ 0,002
gesetzt, was für mittlere Werthe zwischen r — 250 und r = 600 gut
pafst, aber für kleinere und gröfsere Krümmungshalbmesser weniger
gut mit der Erfahrung stimmt, als die jetzt gewählte einfachere Formel.