Full text: Die technische Trassierung der Eisenbahnen (Heft 2)

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aber auch in der Abmessung der Krönet^- und Arbeitsbreite 
erhebliche Verschiedenheiten. Als Beispiel möge die Gotthard 
bahn angeführt werden. Nach Hellwag*) und Dolezalek**) 
beträgt die Kronenbreite der Bettung bei eingleisiger Bahn in 
Höhe der Schienen - Unterkanten 3,6 m und bei 3,5 m Ab 
stand der Gleise von Mitte zu Mitte für die zweigleisige Bahn 
strecke 7,1 m. Der Abstand der Schnittpunkte einer durch 
die Unterkante der Schienen gelegten geraden Linie mit den 
Böschungsebenen beträgt 4,2 m bei eingleisiger und 7,7 m bei 
zweigleisiger Bahn. 
Die Stärke der Bettung beträgt auf Dämmen 0,35 m, in 
erdigen Einschnitten 0,4 m und in felsigen Einschnitten 0,5 m. 
Die Arbeitsbreite des Erdkörpers ist für Dämme mit einem 
Gleise 5,2 m, bei zwei Gleisen 8,7 m und für Einschnitte mit 
einem Gleise 7,9 m, für zweigleisige Einschnitte 11,4 m, wo 
bei die Einschnittsgräben bei 0,35 m Sohlenbreite, 0,3 m Tiefe 
unter Bettungssohle und in Höhe der letzteren bei 1 */2 fachen 
Böschungen 1,25 m Breite haben. Für tiefe Einschnitte werden 
die Einschnittsgräben vertieft und erbreitert und die Arbeits 
breite derselben auf 9 m und bezw. 12,5 m vergröIsert. 
Die Böschungsneigung ist für Dämme in der Regel U/4- 
facli, für Einschnitte 1 : IV2; in festem Gestein aber lothrecht. 
In beschränkter Oertlichkeit sind Steinsätze aus geschichteten 
Bruchsteinen mit Böschungsneigungen 1 : bjs 2Q jii Höhe 
ausgeführt, welche aber mindestens 1 m hoch mit Erdboden 
bedeckt sind. Stützmauern aus Trockenmauerwerk, welche 2 /s 
Anlauf haben, wurden bis 11) m Höhe ausgeführt; Stützmauern 
aus Mörtelmauerwerk haben meistens keinen Anlauf. 
*) Hell wag, Die Bahnachse und das Läugenprofil der Gotthard 
bahn. Zürich 1876. 
**) Zeitschrift des Hannoverschen Architekten- und Ingenieur- 
Vereins 1882. S. 479.
	        
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