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und beginnt sich zu drehen. An dieser Bewegung nehmen die Zählrädchen
z nur dann Theil, wenn sie durch eine Bewegung nach aufwärts von dem
Bremsbacken b abgehoben und mit jener an der Welle w angebrachten
Schraube ohne Ende in Eingriff versetzt werden. Zu diesem Zwecke sind
die Zählrädöhen auf einem (in der Figur theilweise gedeckten) Bügel an
gebracht, welcher sich um den rechts gelegenen Endpunkt drehen lässt,
während das linksseitige, gegen das Steuer zu gelegene, Ende durch eine
kurze Zugstange t sammt der mit letzterer verbundenen Hülse h gehoben
und gesenkt werden kann.
Das ganze Instrument wird mittelst der Hülse H auf einen festen,
unten mit einer schmiedeeisernen Spitze versehenen, Stab aufgeschoben und
mittelst der Klemmschraube s in einer beliebigen Höhe festgestellt. Die
Hülse h lässt sich längs der Hülse H auf- und niederschieben, sie wird
jedoch mittelst einer zwischengelegten Spiralfeder stets abwärts gedrückt.
In Folge eines von oben bewirkten Zuges, an der in den Ösen 1 und 2
iestgemachten Schnur, wird die Hülse h gehoben und theilt sich diese Be
wegung, vermöge des Eingriffes der Zugstange i, dem Bügel mit, wodurch
die Zählrädchen von der Bremse b abgehoben und mit der Welle w in
Eingriff gebracht werden. Die Rädchen bewegen sich mithin nur so lange
als der Zug an der Schnüre andauert, da beim Aufhören dieses Zuges die
Hülse h durch die innere Spiralfeder herabgedrückt wird und die Rädchen
mittelst des Bremsbac-kens b festgebremst werden.
Beim Gebrauche lässt man die Welle ic eine Zeit hindurch leer laufen,
damit in der Bewegung ein Beharrungszustand eintritt, worauf die bei 1
und 2 befestigte Schnur angezogen wird, um die Zählrädchen in Drehung
zu versetzen. Nach Verlauf einer bestimmten Zeit, welche man bei Zuhilfe
nahme einer Secundenuhr misst, lässt man die Schnur wieder nach. Ver
möge der Wasserströmung wird die Welle w in um so rascher erfolgende
Umdrehungen versetzt, je größer die Geschwindigkeit des fließenden Wassers
ist. Man kann daher aus der Anzahl der Wellenumdrehungen in einer be
stimmten Zeit diese Geschwindigkeit berechnen.
Das Zählen der Umdrehungen erfolgt an dem Zählwerke 2. Bezeichnet
C in Metern die Geschwindigkeit, welche einer Wellenumdrehung entspricht,
so ist die Geschwindigkeit des fließenden Wassers bei n Umdrehungen der
Welle per Secunde:
v = n.C 49).
Die Constante C, welche bei jedem Instrumente*) angegeben ist, wird
durch Versuche ermittelt.
Der Flügel soll an mehreren Stellen desselben Querschnittes eingesetzt
werden, damit man aus den unterschiedlichen Beobachtungen die mittlere
Geschwindigkeit des fließenden Wassers berechnen kann.
§. 174. Querschnittsmessung eines Wasserlaufes. Um den
Querschnitt, das Querprofi], eines Wasserlaufes zu messen, ist in folgender
Art vorzugehen:
Man misst die Breite b des Wasserspiegels (Fig. 107) und theilt die
selbe in eine beliebige Anzahl gleicher Theile, z. B. in 8 Theile.
*) Preis des in Fig. 106 abgebildeten, von Starke & Kämmerer in Wien erzeugten
Instrumentes sammt Kästchen ö. W. fl. 80.