Lattenvergleichungen.
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öffentlich berichtet worden ist, und da über die im Felde selbst gemachten Vergleichungen
nach der vom Königl. preussischen Oberstlieutenant Schreiber angegebenen Methode der
Preussischen Landesaufnahme verfahren wurde, welche sowohl in der amtlichen Publication
(V. Band S. i—7) als auch in der Zeitschrift für Vermessungswesen 1882, S. 289—292
beschrieben ist, so wird es genügen, hier die Resultate mitzutheilen.
Nur auf einen Nebenumstand ist zuvor noch aufmerksam zu machen: das Geo
dätische Institut hat als Normalmaass für seine Nivellements das Schweizer Normal
meter angenommen, und da sich somit hierauf die Nivellementsangaben dieser Behörde
auf der badischen Hauptlinie stützen, suchten wir uns dadurch Sicherheit über die Differenz
zwischen dem Deutschen und dem Schweizer Meter zu verschaffen, dass wir im Herbst
1880 das von der Kaiserl. Normal-Aichungscommission ausgegebene, dem Grossh. Poly
technikum gehörige Stahlmeter N0. 1098 an die Aichstätte in Bern sandten, wo Herr
Riss-Schnell die Güte hatte, dasselbe mit dem Schweizer Normalmaass zu vergleichen.
Es ergab sich, dass das Schweizer Eisenmeter etwas kleiner ist, als das Berliner Stahl
meter, die Differenz beträgt aber wahrscheinlich nur etwa o,oi mm, was an der Grenze
der Lattenvergleichungs-Genauigkeit liegt. (Die Einzelheiten hierüber sind mitgetheilt in
der Zeitschrift für Vermessungswesen 1882, S. 349—351, 1883, S. 86—88 und S. 234—237.)
Wir werden daher im Folgenden die von Baden und vom Geodätischen Institut
(bezw. von der K. Normalaichungs-Commission und von der Berner Aichstätte) her
rührenden Nivellementshöhen als gleichartig betrachten und schlechthin als Meter
behandeln, doch schien es nicht überflüssig, diese mehrfach erörterte Differenz wenigstens
hier kurz zu erwähnen.
Für die beiden fast ausschliesslich gebrauchten badischen Latten N0. 1 und N0. 2
sind nachträglich noch dadurch einzelne indirecte Maassvergleichungen gewonnen worden,
dass stärkere Steigungen später mit täglicher Lattenvergleichung nachnivellirt wurden.
Der wichtigste derartige Versuch betraf die schon erwähnte Schwarzwaldhöhe
Gutach-Sommerau. Die Resultate und deren Vergleichung mit den früheren Resultaten
der Grossherzoglichen Generaldirection von 1875 und 1876 zeigt folgende Tabelle:
Niv. I
Niv. II
Niv. IE
Niv. IV
Punkt
Distanz
Mai 1875
Latte X
Mai 1876
Latte 2
1879
Latten x u. 2
1879
Latten 4 u. 5
ohne Correct.
ohne Correct.
mit Correct.
mit Correct.
km
m
m
m
m
Gutach
Hornberg
Triberg
Sommerau
5,7
103,762
103,729
103,741
103,741
I 3, 2
230,789
230,719
230,712
230,728
12,g
216,425
216,395
216,447
216,440
31,8
550,976
550,843
550,900
550,909
Die Nivellements III und IV sind je selbst Mittel aus Doppelmessungen mit je