Wahrscheinlicher Fehler der Beobachtung vom Gewichte 1. CI
zu dem Ende, dass zur Ermittelung des wahren Wertlies von
Q/v 2 ], wie gesagt, die Kenntniss der wahren Werthe der Unbe
kannten nöthig wäre. Diese wahren Werthe aber zu bestimmen,
haben wir kein Mittel; wir wissen bloss, dass sie von den be
stimmten wahrscheinlichsten Werthen der Unbekannten nicht viel
abvveichen. Theoretisch jedoch müssen wir jede beliebige Abwei
chung als zulässig erachten, obgleich nicht jede solche Abweichung
gleich wahrscheinlich ist. Für jede andere Abweichung der wah
ren Werthe von den wahrscheinlichsten nimmt die Differenz
Q/i? 2 ] — [<Uo 2 ] auch einen anderen Werth an, und wir wollen
nun, als den annehmbarsten Werth dieser Differenz den mittleren
Werth aller dieser möglichen Werthe (§. 4) wählen, dabei jedoch
natürlich darauf Rücksicht nehmen, in wie weit jede einzelne Ab
weichung mehr oder minder wahrscheinlich ist.
Bestimmung des mittleren Werthes der Differenz [¿¡w 2 ]— [^ ü o 2 ] •
Ehe wir hiezu übergehen können, wollen wir diese Differenz
zunächst unter einer etwas anderen Form darstellen. Fassen wir
dabei sogleich den in §. 9 betrachteten Fall, als den allgemein
sten ins Auge, so werden in den Gleichungen (29) nur noch n — r
der n Unbekannten vorhanden sein, da die anderen r mittelst der
Gleichungen (25) durch jene n — r ausgedrückt sind. Wir wollen
als besonderen Fall einmal annehmen, es sei n — r — 3, d. h.
es seien in den (29) nur noch drei Unbekannte, die wir etwa
mit v, £ bezeichnen wollen. Die durch die Gleichungen (30)
gegebenen wahrscheinlichsten Werthe derselben seien § 0 , v 0 , £ 0 ,
so dass also
[gl*lh +[gin]v a +i 9 uir]u = OIG], i
[}UJ]S o +[g№]v. + [glllll} £„ =]ßllCF\, («)
[gl 111} So + [gJIUI] Vo + [gllP] U = [glUCf]. I
Setzt man nun
£ — £o -f~ £» v — v 0 zl v, £ = £ 0 “j“ >
wo also z/|, z/n, z/£ die an | 0 , v 0 , £ 0 anzubringenden Verbes
serungen sind, so ist für diesen Fall