Full text: Das Verebnen der Kugeloberfläche für Gradnetzentwürfe

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niedrigsten Breite die Längengrade und soweit möglich ihre Bruch 
teile ein. Für Norderbreite wird man also den unteren, und für Siider- 
breite den oberen zuerst einteilen. 
Gesetzt man wollte eine Karte vom südlichen Teile der Nordsee, 
also von 2° W bis 10° 0 machen und hätte sich für einen Mafsstab 
entschieden, wonach ein Längengrad die Gröfse von 3 Centimetern 
haben soll, so würde der Rahmen am unteren Rande die Ausdehnung 
von 36 Centimetern im Lichten haben, und es würde ein Millimeter 
= 2 Längenminuten sein. 
Die Höhe des Rahmens hängt dann von der Anzahl der Breiten 
grade ab, über die sich die Karte erstrecken soll. Man berechnet den 
vergröfserten Breitenunterschied zwischen der höchsten und niedrig 
sten Breite, und weil jeder Meridionalteil einer Längenminute ent 
spricht, so wird dieser vergröfserte Breitenunterschied auf dem ein 
geteilten oberen oder unteren Rande als Längenunterschied gemessen 
und mit dem Zirkel auf dem Meridianrande rechts und links abge 
setzt. Verbindet man diese Endpunkte, so erhält man den die Karte 
begrenzenden höchsten Breitenparallel, der nun ebenfalls so zu teilen 
ist, wie der ihm parallele Rand des niedrigsten Breitenparallels. 
Sollte sich z. B. die besagte Nordseekarte von 50° N bis 56 0 N 
erstrecken, so hätte man: 
50° N vergröfserte Breite = 3474,5 
56° N „ „ „ = 4073,9 
vergröfserter Breitenunterschied = 599,4 
Während also der obere und untere Rand eine Weite von 720 hätte, 
müfste der Rand rechts und links eine Höhe von 599,4 haben; und 
da nach unserer obigen Annahme ein Centimenter die Gröfse von 
20 jener Längenminuten oder Meridionalteilen hat, so würde der Meri 
dianrand eine Gröfse von fast genau 30 Centimetern haben müssen. 
Um den Meridianrand weiter einzuteilen, geht man immer wieder 
von dem niedrigsten Breitenparallele aus und sucht nach einander die 
Meridionalteile zwischen dem niedrigsten und jedem im Bereich der 
Karte enthaltenen höheren Breitenparallele je nach dem Mafsstabe der 
selben. Würde dieser sehr grofs genommen, so könnte man die Unter 
schiede für je weitere 10 Minuten nehmen; wäre er sehr klein, so 
müfste man nach 5 oder 10 Graden fortschreiten. 
Für die obige Karte von 50° bis 60° hätte man z. B.: 
Meridionalteile von 50° bis 51° = 94,3 = 1 °34,3 r Längenunterschied 
11 
11 
50° 
„ 52° = 190,7 
cT 
t-H 
o 
CO 
II 
11 
11 
11 
11 
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o 
o 
„ 53° = 289,3 
= 4°49,3' 
11 
11 
11 
11 
o 
o 
lO 
„ 54° = 390,1 
= 6°30,U 
11 
V 
11 
11 
50° 
„ 55° = 493,5 
= 8°13,5' 
11 
11 
11 
11 
50° 
„ 56° = 599,4 
= 9°69,4' 
71 
11
	        
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