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rika’s vorbereitet, dessen Gestalt durch die Weltumsegelung Drake’s
in ein ganz neues Licht gestellt war, starb aber vor ihrer Vollendung.
Selbstverständlich mufste die Grundlage dafür, das Gradnetz, schon
hergestellt sein. Als nun nach dem Tode seines Sohnes Rumold der
holländische Kartograph Hond den ganzen Nachlafs kaufte und eine
neue Ausgabe des Atlas veranstaltete, fügte er den vorhandenen Kupfer
platten noch einige neue hinzu, die er mit seinem eigenen Namen be-
zeichnete. Dafs er dies bei der Karte Südamerika^ nicht gethan hat,
ist ein Beweis dafür, dafs er sich das Eigentumsrecht, mit dem er es
sonst, wie wir bereits oben bei Wright gesehen haben, nicht genau
nahm, in diesem Falle doch nicht anzueignen wagte. Man sollte doch
endlich einmal aufhören, Sanson oder Flamsteed die Erfindung eines
Gradnetzes zuzuschreiben, das sich schon hundert Jahr früher in einem
Atlas findet, der damals in aller Händen war.
§ 55. Abgesehen vom mittleren Meridiane werden in dem Stab-
schen Gradnetzentwurfe nur die Breitenparallele in unmittelbarer Nähe
des Poles und in dem sinuslinigen Gradnetze Mercators nur der Äqua
tor von den Meridianen rechtwinklig geschnitten, so dafs sich jener
nur für die Darstellung von Polargegenden und dieses nur für Erd
teile auf niedrigen Breiten eignet. Sollen Länder abgebildet werden,
die weder dem Pole noch dem Äquator nahe liegen, so empfiehlt es
sich, die Zeichnung so einzurichten, dafs wenigstens der mittlere Brei
tenparallel von allen Meridianen rechtwinklig geschnitten wird, und
dies erreicht man dadurch, dafs man die Breitenparallele um den Punkt
beschreibt, wo die von einem Punkte des Breitenparallels in seiner
Meridianebene an die Kugeloberfläche gelegte Berührungslinie die ver
längerte Erdachse trifft. Man zieht den mittleren Meridian als auf
rechte Linie nach einem passenden Mafsstabe für einen Grad aus,
dann wäre der Kugelhalbmesser == 57,3 solcher Teile. Und bedeutet
9 die Mittelbreite des abzubildenden Landes, so wäre die Berührungs
linie = 57,3 . cot cp. Für eine Karte von Europa z. B. zwischen 30° N
und 80° N hätte man 50 solcher Teile, deren jeder einem Grade gleich
ist, auf dem Meridiane abzutragen, die Mittelbreite wäre 55° und
der Punkt, um den die Breitenparallele als Kreisbogen zu beschreiben
wären, läge 57,3 . cot 55° = 40,12 Gradteile vom mittleren Breiten
parallele entfernt. Beschreibt man nun um diesen Punkt als Mittel
punkt die Breitenparallele durch die Teilpunkte des Meridians, und
trägt auf ihnen nach rechts und links die Linearmafse der Längen
grade nach ihrem Verhältnisse zum Breitengrade ab und verbindet die
entsprechenden Teilpunkte durch einen stetigen Linienzug, so erhält
man ein abweitungstreues Gradnetz, auf dem der mittlere Breiten
parallel von allen Meridianen rechtwinklig geschnitten wird.
Der Grundgedanke dieses Gradnetzes geht auf Ptolemäus zurück