II. 2. Gesetze der Doppelschar von Projektionsstrahlen.
2) »dass drei Gerade beliebig ange
nommen und die Schar bestimmt wird
die alle drei schneidet. Diese letztere
Schar wird von einer anderen Schar
geschnitten, zu welcher die gegebenen
drei Geraden gehören.«
Ul
2) »dass drei Gerade als Axen von
Ebenenbüscheln angenommen und die
Schar von Ebenen bestimmt wird, die
sich in Geraden schneiden, die den drei
Axen begegnen. Diese Geraden werden
von einer anderen Schar Geraden ge
schnitten , zu welcher die gegebenen
drei Geraden gehören.«
Kap. 2. Gesetze der Doppelschar von Projektionsstrahlen.
Ehe wir an die Zeichnung des Hyperboloids gehen, ist es ratsam, noch
folgende Eigenschaften zu erläutern.
Sind für drei Geraden A, A t , A % drei Projektionsstrahlen a : b, c gefunden,
so kann man die beiden Scharen dadurch finden, dass man irgend ein Paar
der ersten Schar, wie A und A t , der weiteren Konstruktion von Projektions
strahlen ci, b, c, f/, . . . zu Grunde legt, und dann irgend zwei Strahlen dieser
zweiten Schar, wie a und b, oder b und c, durch die Geraden A, A t , A i als
projektivisch ansieht und die ganze erste Schar konstruiert.
Es braucht indess hierzu keine neue Zeichnung vorgenommen zu
werden, wenn man die merkwürdige Deckung von Projektionsstrahlen
beachtet, die hier immer statthat. Wenn man nämlich irgend einen
Projektionsstrahl gezeichnet hat und durch diesen sich eine durch das Auge 2t
gehende Projektionsebene denkt, so liegt in dieser selben Projektions
ebene allemal noch ein Strahl der anderen Schar, so dass beide sich
im Bilde decken.
Hieraus folgt sofort, dass in der Zeichnung, in der mehrere Projektions
strahlen der zweiten Schar gefunden sind, damit zugleich die Bildlinien der
ganzen ersten Schar gegeben sind. Um aber
beide Scharen für die Anschauung zu trennen,
müssen die durchaus verschiedenen räumlichen Lagen
beachtet werden. Es gelingt dann, mit Hülfe der
Fluchtkurve und des Terrainschnittes die verschiedenen
Lagen in folgender Weise zu kennzeichnen.
Gesetzt IIIIA C (Fig. 176) sei ein Projektionsstrahl,
der zwei sich deckende Gerade, aus jeder Schar eine,
enthält. Dieser Strahl muss allemal die Fluchtkurve
in zwei Punkten treffen, wie etwa I und III; ebenso
wird der Terrainschnitt in zwei Punkten A und C ge
schnitten. Nun wird sich aus den Projektionspunkten
ergeben, ob IA oder IC ein Strahl sei. Im ersten
Falle gehört IA zur einen und IIIC zur anderen Schar; im zweiten Falle ge
hört IC der einen und IIIA der anderen Schar an. Jedenfalls schneiden sich