Anhang.
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also Ai ■ Am — Ak • Al = Act • Ac = Ab • Ad, genannt die gemeinschaft
liche Potenz beider Kreise, gleich dem Quadrat der Tangente an den Kreis
durch ab cd.
16) Der Ort gleicher Potenzen zweier Kreise ist
eine Gerade, die Potenzlinie oder Radikalaxe
f I 19]. Sie steht senkrecht zur Centralen Mm
(Fig. 188) und teilt sie in D so, dass MD* —
= P 2 — r*. Die Tangenten von irgend einem Punkte
der Radikalaxe an beide Kreise sind gleichlang [124].
Beschreibt man mit diesen Tangenten als Radien
Kreise, so bilden diese ein elliptisches Kreissystem, j
dessen Potenzlinie gleich der von D ausgehenden Tan
gente ist, wenn die Kreise sich nicht schneiden.
17) Schneiden sich zwei Kreise (Fig. 189), so
ist die Chordale, oder gemeinschaftliche Sehne die
Potenzlinie. Die mit allen Tangenten beschriebenen
Kreise, deren Centren auf der Chordale liegen, bilden
ein hyperbolisches Kreissystem, dessen Potenz gleich
der halben Choi'dale.
18) Drei Kreise (Fig. 19ü) haben drei Radikal-
axen P 3 , P 2 , P, die sich in einem Punkte P schnei
den, dem Radikalcentrum. [121] Um die Radikal
axe zweier sich nicht schneidenden Kreise zu erhalten,
nimmt man einen dritten, beide schneidenden Kreis
zu Hülfe. Der Durchschnitt der beiden Chordalen
ist ein Punkt der gesuchten Radikalaxe, von dem
aus ein Lot PP, auf die Centrale gefällt werden kann.
Fi°T. 188.
19) Alle Kreise eines elliptischen oder hyperbolischen Kreissy-
stems haben ein und dieselbe Radikalaxe. Daher haben alle von einem
ihrer Punkte aus an die Kreise gezogenen Tangenten gleiche Länge [124].
Nimmt man diese als Radien einer Kreisschar, so erhält man das konjugierte
hyperbolische oder elliptische System.
20) Zwei Kreise (Fig. 189) schneiden sich orthogonal, wenn R 1 + r 2 == Mm*.