I. 4. Erzeugung des Kreises durch projektivische Gebilde.
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Kap. 4. Erzeugung des Kreises durch projektivische Gebilde.
Denkt man sich (Fig. 16) einen Kreis
und zwei beliebige Tangenten A, A { ge
zogen, die in den Punkten e, und b den
Kreis berühren, während sie in e oder b,
sich schneiden, so ist eb = e t b,.
Zwei den ersteren parallele Tangenten
Ä und A[ mögen die Schnittpunkte r und
q, geben. Eine beliebige Tangenten aa,
schneidet alsdann die Tangenten A und A x
so, dass stets das Rechteck ra-q t a, be
ständig bleibt, denn es ist,
/SxCa~ Afli«! C ,
wie durch die Winkel x, y, % leicht zu
beweisen; also ist:
ra : Cx = q, C: a, q,,
aber ‘ Cr = q, C,
mithin ra • a < q 1 = Cr 2 =
re • q,e, = rb • q,b, = rb • rb,;
ein Halbkreis über rb, geht also durch C
hindurch (in der Figur nicht gezeichnet).
Wir erhalten also den Satz:
Irgend zwei Tangenten Ä, A x
eines Kreises werden von allen an
deren Tangenten projektivisch ge
schnitten.
Insbesondere entsprechen den Be
rührungspunkten (e,, b) die im Schnitt
punkte der Tangente vereinigten Punkte
Denkt man sich (Fig. I 6 a) einen Kreis
und in dessen Peripherie zwei beliebige
Punktei? und i?,, deren Verbindungsgerade
e oder d { heisse, während ihre Tangenten
e, und d sich schneiden.
Irgend welche Strahlen a, &, c treffen
die Peripherie in a, h, c, welche mit B {
die Strahlen a { , b x , c, geben. Sämtliche
durch В und B x gedachte Strahlen bilden
Strahlbüschel. Werden entsprechende Strah
len nach den Peripheriepunkten bestimmt,
so sind die beiden Büschel projektivisch.
denn entsprechende Strahlenpaare, wie ab
oder bc oder ac schliessen gleiche (Peri
pherie-) Winkel ein, die Büschel sind also
projektivisch gleich. Die Tangenten
entsprechen den in BB K vereinigten
Strahlen.
Wir erhalten also den Satz:
Irgend zwei Punkte B : B { eines
Kreises bilden mit allen anderen Punkten
der Peripherie projektivisch gleiche
Strahlbüschel.
Insbesondere entsprechen die Tan
genten e,, d an den Punkten В und
B. den in ihrer Verbindung vereinigten