und liest den Stand der Skala gegen die Nullmarke auf dem Glasrohr an der feinen
Teilung ab. Diese Lesung ist in Abbildung 15 b -j- 1,2. Alsdann stellt man die Skala
auf die Hälfte der gefundenen Ablesung, im gegebenen Falle also auf -j- 0,6 ein und
bringt die Blase mittels einer Dreifuss-Stellschraube wieder zum Einspielen (Abbildung 15 c).
Wenn nötig wiederholt man dies Verfahren, nachdem man zwischendurch das Fernrohr um
90 0 gedreht und auch in dieser Lage einen etwaigen Ausschlag durch eine Dreifussschraube
beseitigt hatte. Es muss dann die Blase in allen Fernrohrlagen gegen die Skala einspielen.
2. Der Horizontalfaden soll rechtwinklig sein zur Vertikalachse VV\.
Um den Horizontalfaden des Fadenkreuzes genau rechtwinklig zur Vertikalachse zu
stellen, ziele man einen Gegenstand (feststehende Nivellierlatte) scharf an und drehe das
Oberteil des Instrumentes mittels der Feinstellscbraube des Klemmhebels ein Weniges um
die Vertikalachse. Hierbei soll der Horizontalfaden den angezielten Punkt nicht verlassen.
Tritt dieser Fall doch ein, so drehe man das Zugrohr mit Hülfe der Richtschrauben pp\
(Abbildung 14), die man wechselweise lüftet und anzieht, bis der Faden in seiner ganzen
Länge mit dem angezielten Punkt in Deckung bleibt. Durch die Verstellung dieser Schrauben
wird eine Drehung des Zugrohres um seine Längsachse bewirkt. Hierbei ist zu beachten,
dass die Zahnstange Z nicht zwischen den Schrauben pp\ festgepresst werden darf, sondern
dass ein geringer Spielraum stets vorhanden bleiben muss. (Einspielen der Libellen bei
dieser Berichtigung nicht erforderlich.)
3. Die Ziellinie ZZ\_ soll parallel sein zur Libellenachse LL\.
Um die Ziellinie genau parallel zur Libellenachse zu stellen, schlage man auf mög
lichst ebenem Gelände zwei Pflöcke A und B (Abbildung 16) in 80 bis 100 Meter Entfernung
ein, deren Oberflächen horizontal abgeschnitten sind, und stelle genau in der Mitte zwischen
beiden das Instrument auf, wobei man eine Dreifussstellschraube in die Richtung der
Zielung bringt. Nun stelle man die Nivellierlatte erst auf A und dann auf B auf und mache
bei jeder Lattenstellung eine Ablesung, wobei man jedesmal auf genaues Einspielen der
Libelle zu achten hat. Die Lesungen seien a und b. Hierauf stelle man das Instrument
dicht vor der auf B stehenden Latte horizontal auf und lese die Höhe ab, in welcher sich
die Mitte des Okulars befindet. Dieselbe sei c. Die Latte wird nun
wieder auf A aufgesetzt, und man macht, ohne das bei B stehende In
strument zu verrücken, bei genau einspielender Libelle die Lesung d an
der Latte. Die Punkte a und b liegen, auch wenn die Ziellinie nicht
zur Libellenachse parallel ist, jedenfalls in einer Horizontalen, weil beide
Ziellinien gleiche Neigung gegen den Horizont haben.
Wäre die Ziellinie zur Libellenachse parallel, so müsste auch cd
horizontal sein. Es wäre dann
a — d = b — c
also d — a — b -j- c
Hat man nun für d einen anderen Wert abgelesen, als sich aus vorstehender Gleichung
ergibt, so war die Ziellinie cd nicht horizontal, und man muss das Fadenkreuz des bei B
stehenden Instruments verschieben, bis man bei der Zielung nach A eine der obigen