§. 1.
Unter den verschiedenen Aufgaben, welche das von
Diagonalen durchschnittene Viereck darbietet, ist wohl keine
für den Practiker von grösserer Brauchbarkeit als diejenige,
welche unter dem Namen der Pothenotschen seit Jahrhun
derten bekannt, und immer von Zeit zu Zeit von den be
rühmtesten Geometern Avieder bearbeitet \A T orden ist.
Diese Aufgabe mit AA r elchcr \A'ir uns hier jetzt beschäf
tigen AA'olIen, lässt sich im Allgemeinen so fassen :
Es sind gegeben: 1) drei beliebige Punkte A, B, C
in einer Ebene; 2) die Winkel ADB, BBC, CDA
an einem vierten Punkt D derselben Ebene,
der aber mit den drei gegebenen Punkten
weder in Einem Kreise noch in Einer gera
den Linie liegen darf. Es ist daraus %u finden:
die Bestimmung des vierten Punktes D.
Die Auflösung dieser Aufgabe im Allgemeinen ergiebt
sich sogleich aus bekannten Elementarsätzen, denn es ist
klar, Fig. 1. dass der Punkt D vermittelst des Durchschnitts
zweier von den drei Kreisen bestimmt werden muss, deren
jeder über einer der Seiten des Dreiecks A B C so zu be
schreiben ist, dass er einen gegebenen Peripheriewinkel
fasst.
Hieraus erhellt denn auch sogleich, AA T eshalb der Auf
gabe die Beschränkung hinzugefügt ist, dass A, B, C, D
nicht in Einem Kreise liegen dürfen; denn in diesem Fall
fielen die beiden Kreise, deren Durchschnitt den Punkt D
bestimmen soll, zusammen, und man fände also für «ihn nur
Einen geometrischen Ort.
Eben so leicht erhellt die Noth%vendigkeit der zweiten
Beschränkung, dass A, B, C, D nicht in Einer geraden
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