40 Auflösung durch Rechnung. Mehrere Funkte und Winkel.
Bedenken unterliegen von denen unten noch die Rede sein
wird *). —
Es seyen Fig. 3. a, b, c, drei Tischpunkte, welche dreien
hier nicht gezeichneten Feldpunkten A, B, C entsprechen.
Man stelle, nachdem das Tischblatt horizontal gemacht
ist, zuerst a c auf C ein, (orientire also vorläufig absichtlich
falsch) visire über a nach B und ziehe ab" unbestimmt ver
längert. Sodann stelle man c a auf A ein, visire über c
wieder nach B und ziehe c b" unbestimmt verlängert. An
den Durchschnittspunkt b" der beiden Visirlinien und den
noch nicht gebrauchten Punkt b des Tisches lege man das
Diopter-Lineal und orientire auf B. Nun, sage ich, ist der
Tisch richtig orientirt; und ich kann mich also in d über
dem Standpunkt D, sowohl durch Cc, als auch durch Aa
rückwärts einschneiden, und erhalte, wenn ich beide Linien
dazu benutze, zugleich eine Versicherung über die Richtig
keit meines Verfahrens.
Für den Beweis dieser Auflösung haben wir zuerst zu
bemerken, dass durch die Construction cab" = dem Ge
sichts-Winkel a und eben so ach" = 7 geworden ist; (wenn
wir nämlich die Parallaxe des Tisches vernachlässigen kön
nen oder im Nolhfall dadurch eliminirt haben dass wir bei
den beiden vorläufig falschen Orientirungen erst a und her
nach c über D gebracht haben). Daraus folgt denn dass der
Hülfspunkt b" mit a, c und d in Einem Kreise liegen muss,
und da b ’b verlängert diesen Kreis nur einmal (eben in d)
schneidet, dass d der einzige Punkt ist, wo ab" mit A B
und ab so wie c b" mit C B und c b denselben Gesichts
winkel zeigt; d. h. dass d b b” verlängert durch B gehen
muss wenn der Tisch richtig orientirt sein soll.
Sollte sich kein Hülfspunkt b" finden lassen so wäre
dies nur ein Beweis dass 7 -f* a = 180° d. h. dass der Stand
punkt ü auf der Linie A C läge, alles Bedürfnis einer
künstlichen Orientirung also von selbst wegfiele, und nur der
Rückschnitt über b B zu machen bliebe, sobald über a c C
*) Es scheint dies Verfahren übrigens mehrmals erfanden zu seyn,
und wird namentlich, wie ich aus den Anfangsgründen der
practischen Geometrie von Rauer (Wien 1833 S. 109) ersehe
Schulz Montanus zugeschrieben.