§. 19. Practlsche Beclenlfen zti §. 16. 47
zu 2) ß der einzige Gesichtswinkel ist bei dem wir die Ob
jecte von Links zu Rechts in anderer Ordnung sehen
wie ihn ein Beobachter im Innern des Dreiecks sehn
würde, und dass wir
zu 3) 7 und a in anderer Ordnung sehen wie ihn jener
Beobachter sehen würde; so entspringt für alle mög
lichen Fälle, die leicht zu behaltende
Regel:
»Wenn man über einen Dreiecks - Punkt orientiren will;
»so trage man zur Auffindung des Hülfspunkts an jeden End
punkt der gegenüberliegenden Dreiecksseite den Gesichts-
»Winkel seiner gegenüberstehenden Seite an, und zwar
»inwendig wenn man die Seite selbst von inwendig sieht,
»auswendig wenn man die Seile von auswendig sieht.«
Hätten wir also z. B. in unserer Fig. 3 über A orientiren
wollen, so hätten wir zuerst cb auf B eingestellt, und über
c nach A visirt, dann bc auf C eingestellt und über b auch
nach A visirt, (natürlich rückwärts ausgezogen). Der Hiilfs-
punkt würde auf diese Weise in die Linie ad in der Nähe
von d zu liegen kommen.
§• 19.
Obwohl durch die beiden vorigen §§. dies directe Ver
fahren für alle möglichen Fälle vorbereitet ist; so unterliegt
es doch, wie schon erwähnt, einigen practischen Bedenken,
die nach Umständen so erheblich werden können, dass es
sich als ganz unbrauchbar erweist. Diese Bedenken müssen
also jetzt vorgenommen werden.
1) Vor allem ist sich hier der Regel zu erinnern, dass
wir bei aller Messtisch-Arbeit immer zu sorgen haben, dass
für die Orientirung zwei möglichst weit von einander ent
fernte Punkte vorhanden seyen. Deshalb darf ein Practiker
der sich dieses directen Verfahrens bedienen will nicht auf
gut Glück den ersten besten der drei Punkte zur Orientirung
wählen, oder wohl gar immer einen und denselben Punkt
z. B. den mittelsten wählen wollen. Er muss sich vielmehr
gewöhnen mit Hülfe obiger Regel nach dem Augenmass zu
überschlagen wo ungefähr die Hülfspunktc hinfallen, um den
jenigen Orientirungs - Punkt zu wählen der den entferntesten
Hülfs-Punkt giebt. — So würde man z. B. Fig. 3 finden
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