Full text: Die Pothenotsche Aufgabe in practischer Beziehung

§. 22. Andeutungen über Anwendung im Grossen. 53 
auch in der Regel schon ganz richtig giebt. Sollte aber noch 
ein drittes fehlerzeigendes Dreieck entstehen so wäre es 
mit dem nächstvorhergehenden wieder eben so zu verbinden. 
§. 22. 
Die Vorsichtsmassregeln und practischen Vortheile wel 
che bei einer Anwendung im Grossen d. h. bei der Aufnahme 
ganzer Gegenden vermittelst unserer Aufgabe zu beobachten 
sind hat der in diesen Arbeiten so sehr erfahrne Lehmann 
a. a 0. angegeben und durch Beispiele erläutert. Dort wird 
sich also der Practiker welcher dergleichen Geschäfte über 
nimmt auch mit denselben bekannt zu machen haben. Für 
unsern Zweck genügt es hier zuletzt noch in der Kürze die 
unentbehrlichsten Andeutungen darüber zu geben. Dies sind 
etwa folgende: 
1) Es wird immer schon zur Prüfung nützlich seyn, 
ausser den drei nothwendigen Richt-Objecten noch ein vier 
tes anzuschneiden, um den Standpunkt mehr zu versichern.' 
Deshalb kommt es, wenn nur erst drei Punkte auf dem Tische 
sind, vorzüglich auf eine schickliche Auswahl und besonders 
sorgfältige Festlegung des ersten Standpunkts an, welcher 
dann sofort als vierter Richtpunkt wieder zu gebrauchen 
seyn wird. 
2) Die bei aller Messtisch-Arbeit so überaus nützlichen 
Alli gnements sind auch bei unserer Aufgabe sehr zu beach 
ten. Ich rathe deshalb wiederholt (vrgl. Beiträge S. 85) 
schon bei der ersten Auftragung der Richtpunkte immer die 
Visirlinien vermittelst deren sie trigonometrisch bestimmt 
sind mitzuzeichnen oder wenigstens doch an den Rändern 
auszuziehen. 
3) Nach der Regel: «Nie aus dem Kleinen ins Grosse 
zu arbeiten« darf man offenbar einen unmittelbar nach unserer 
Aufgabe bestimmten Standpunkt nicht zur Bestimmung anderer 
Punkte benutzen, wenn letztere weiter entfernt sind als der 
entfernteste Richtpunkt vom Standpunkt entfernt war; denn 
die unvermeidlichen Fehler der Orientirung, (die wir immer 
nach dem entferntesten Richtpunkt machen) würden dadurch 
einen vergrösserten Einfluss erhalten. — Stehen also trigo 
nometrisch bestimmte zuverlässige Allignements auf sehr ent 
fernte Punkte ausserhalb der Gränzen des Tisches zu Ge-
	        
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