Full text: Die trigonometrische Punktbestimmung im Netz-Anschluss mit besonderer Rücksicht auf eine rationelle Fehler-Ausgleichung

Vereinigt sich somit Alles, um wenigstens für genauere geo 
dätische Arbeiten, zu welchen die Katastervermessungen zweifellos 
zählen, dem Theodolit das Uebergewicht zu verschaffen, so liegt 
doch immerhin in dem oben zugegebenen Umstande der Kostenver- 
theuerung eine Aufforderung, einmal durch geeignete Hilfsmittel 
dem Anwachsen des beregten nachtheiligen Punktes möglichst 
entgegen zu wirken, dann aber auch, unter steter Berücksichtigung 
des eben Gesagten, die Arbeiten so zu führen, dass in der That 
genaue und selbst weitgehenden Anforderungen genügende Re 
sultate erlangt werden. 
Die folgenden Zeilen sind diesen Bestrebungen gewidmet. Sie 
sollen in möglichster Einfachheit und ohne jedweden Aufwand 
grossartig mathematischen Apparats, Methoden zur allgemeineren 
Kenntniss bringen, welche den oben gestellten Bedingungen ge 
nügen und praktisch sich schon bewährt haben. 
I. 
Rechtwinklige sphärische Coordinaten. 
Die hohe Bedeutung rechtwinkliger sphärischer Coordinaten 
für Zwecke der Parzellarvermessung ist schon allgemein gewür 
digt. Hinlänglich bekannt ist es, dass Polar-Coordinaten dieselben 
für den gedachten Zweck in keiner Weise zu ersetzen vermögen 
und ebenso, dass die Angabe der Dreieckspunkte in geographischen 
Längen und Breiten hier keine andere Bedeutung hat, als die, eine 
an und für sich einfache Sache zu kompliziren ohne die Genauig 
keit zu erhöhen. 
Das von dem bayerischen Astronomen Soldner (1773—1833) 
zuerst in wirklich rationeller Weise zur Einführung gebrachte 
System rechtwinkliger sphärischer Coordinaten ist in der That 
so einfach und für den Anschluss der speciellen Messung eines 
ganzen Landes so überaus bequem und vortheilhaft, dass es bei 
Aussführung grösserer Katastermessungen wohl überall den Vor 
zug verdienen möchte, um so mehr, da seine Genauigkeit innerhalb 
der hier gewöhnlich gestecktten Grenzen nichts zu wünschen übrig 
lässt. 
Das System lässt sich kurz wie folgt darstellen: Durch einen 
Normalpunkt wird ein grösster Kreis der Kugel, (gewöhnlich der 
Meridiankreis bez. die Meridianellipse des Punktes) als Vermes 
sungsachse gelegt. Fällt man jetzt von den einzelnen Punkten
	        
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