Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (Theil 2)

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unrechten Farbe angelegt wird, und da ist es nicht gleichgültig, welche 
Farbe es ist. 
Am leichtesten ist Gummigutti wegzubringen; wird nämlich eine solche 
Parzelle mit reinem Wasser angelegt, sodann auf diese Stelle ein Blatt 
Druckpapier stark angedrückt, so ist nach zwei- oder dreimaliger Wiederholung 
dieses Verfahrens die Farbe abgewaschen. 
Das gleiche Verfahren hilft auch, wenn die Ackerfarbe zu stark oder 
die Wiesenfarbe unrichtig aufgetragen worden ist, im letzten Falle legt man 
die betreffende Parzelle nicht mit reinem Wasser, sondern mit aufgelöstem 
Alaun an, und reibt hierauf das auf sie gelegte Druckpapier ziemlich stark. 
Der Grünspan laßt sich auf diese Art rein wegbringen, die gelbe 
Farbe jedoch nicht, soll also eine solche Parzelle hierauf mit Ackerfarbe an 
gelegt werden, so muß die Farbe etwas schwächer und röther gehalten 
werden. 
Beim Tusch, Ackerfarbe oder Karmin bleibt nichts anderes zu thun, 
als die Farbe weg zu radireu, die Gränzen vor der Hand mit Bleilinien 
ausziehen, die Parzelle mit der gehörigen Farbe zu koloriren und zuletzt 
wieder die Gränze mit Tusch angeben; das aufgeriebene Papier saugt 
aber die Farbe stärker ein, diese muß also iu einem schwächeren Tone auf- 
getragen werden. 
Andere Kunstgriffe, kleine Fehler während dem Anlegen auszubessern 
oder einigermaßen zu verbergen, sind jedem Zeichner bekannt. 
Kopiren der Blätter. 
§. 85. Aus verschiedenen Gründen kann verlangt werden, daß eine 
Origiualaufnahme entweder in demselben oder in einem andern Maßstabe 
kopirt werde, hiezu gibt es nun verschiedene Mittel, darunter sind die nach 
folgenden die brauchbarsten: 
1. Soll die Kopie mit dem Originale gleiche Dimensionen haben, so 
ist hiezu das Kopirpult sehr geeignet. Der wesentlichste Bestandtheil des 
selben ist eine reine Glastafel von nahe 28" Länge und 22" Breite, die 
in Holz eingefaßt und unter einem spitzen Winkel gegen den Horizont ge 
neigt ist, das Ganze sieht also, wie es auch die Benennung ausdrückt, 
einem Schreibpulte sehr ähnlich. 
Wird nun zuerst das Original, hierauf das Papier, auf welches ko- 
ptrt werden soll, auf die Glastafel gelegt, und weil die Lage beider Blät 
ter gegen einander während des Kvpirens nicht geändert werden darf, beide 
an die Einfassung geheftet, so können die Parzellengränzen sogleich mit 
Tusch ausgezogen werden. 
2. Das Original und das zur Kopie bestimmte Papier werden mit 
einem Netze von etwa ein Zoll großen Quadraten, diese mit feinen 
Bleilinten ausgezogen, und in jedes einzelne Quadrat der Kopie das ent 
sprechende Detail des Originals eingezeichnet; zuletzt die Kopie mit Tusch 
ausgezogen, und die Bleilinien weggewischt. 
Diese Art steht zwar in jeder Hinsicht der vorigen nach, wenn das 
Original in gleicher Große kopirt werden soll, sie hat aber auch das Gute,
	        
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