170
7' lange Latte B parallel mit A verschoben und mittelst der Schraube C
festgestellt werden kann; durch dieses Mittel kann eine 12' lange Latte er
zielt und die einzelnen Theile leichter transportirt werden. Jede dieser
Latten ist am untern Ende mit Messing oder Eisen beschlagen, damit sic
nicht so leicht abgenützt werden.
Um den Punkt zu bestimmen, in welchem die Latte von der Visur
getroffen wird, ist auf jener B eine 12" breite und 8 bis 9 Zoll hohe
Tafel von Eisenblech oder Holz vermittelst einer an der Rückseite der Tafel
angebrachten Hülse verschiebbar. Diese gewöhnlich Zieltafel oder Ziel
scheibe genannt, ist abwechselnd mit zinnvberrother und weißer Farbe an
gestrichen, dabei hat man die Formen D und E, Fig. 115 und 116 als
die tauglichsten gefunden.
Bei der Tafel O ist in der Mitte ein 2" breiter weißer Streifen,
der übrige Theil roth angestrichen, bei der Tafel E ist die Flache durch zwei
Diagonalen in vier Dreiecke getheilt, wovon die zwei gegenüber gelegenen
mit gleicher Farbe angestrichen sind. Bei großen Distanzen ist die letztere
Form die bessere.
Zst die Latte sammt der Zieltafel in einem Punkte vertikal ausgestellt,
so wird letztere auf ein verabredetes Zeichen sv weit geschoben, bis die ho
rizontale Bisnr durch die Mitte der Tafel geht, und in dieser Stelle durch eine
rückwärts befindliche Klemmschraube befestiget. Damit nun die Lattenhöhe be
quem abgelesen werden könne, ist in den Zieltafeln ein Rechteck so ausgeschnitten,
daß die obere Seite ab genau in der Mitte der Tafel liegt, somit giebt die
Linie ab den Punkt an, bis zu welchem die Höhe der Latte abzulesen ist.
Da die Nivellirlatten nur in ganze Zolle getheilt sind, so ist, um
auch die aliquoten Theile eines Zolles ablesen zu können, die Seite
b e in Linien getheilt, die Nummerirung derselben fängt bei b an.
So lange die Höhe der Latte weniger als 7' beträgt,
reicht die eine Stange B, da sie etwas über 7' ist, aus; soll
eine größere Höhe bestimmt werden, so wird die Zicltafel auf
der Latte B genau auf 7 Fuß gestellt, hierauf diese Latte neben jener
A so hoch geschoben, bis die Zieltafel in die horizontale Bisnr trifft.
Die Lattenhöhe ist sodann 7' mehr dem Theile der Latte A, wel
cher von ihrem Fußpunkte bis zu dem untern Ende der Latte B
enthalten ist; um aber das Addiren zu beseitigen, sind die Fuße
der Latte A mit 8, 9, 10 rc. nummerirt und um die Linien
eines Zolles abzulesen, ist der unterste Zoll der Latte B in
Linien abgetheilt.
Tritt der Fall ein, daß die Höhe der Latte nahe 7 Fuß
beträgt, so ist es äußerst unbequem, die Tafel in dieser Höhe
sanft zu bewegen, diesem Uebelstande hat man auf folgende
Art abgeholfen: Die Nivellirlatte, Fig. 116 ist 12' lang und
2" breit, hat an beiden Enden Oeffnungen, in welchen sieb
kleine Rollen 6 und g befinden, an die Zieltafel ist bei m
eine Schnur angebunden, geht über die Rolle f ^auf der rück
wärtigen Seite bis g, und das zweite Ende der Schnur ist an
der Tafel bei n befestiget. Der Gehülfe bewegt somit die Tafel
durch das entsprechende Anziehen der Schnur, und stellt jene,