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vom Okularglase sich nach der Beschaffenheit des Auges richtet, so sind
die Winkel nicht konstant und jeder, der mit einem solchen Instrumente
eine Distanz bestimmen will, muß vorerst die seinem Auge entsprechenden
Werthe von « und ¡3 ansmitteln.
Zn diesem Behufe wählt man ein beiläufig horizontal gelegenes Ter
rain, steckt daselbst eine gerade Linie ab, von etwa 200 Klafter Länge, und
theilt diese von 10 zu 10 Klafter durch Pflöcke ab. Nun stellt man über
dem ersten Pflock das Instrument auf und bestimmt durch dasselbe bei den
verschiedenen Entfernungen der Nivellirlatte die Werthe von ä und d' so
hat man «"=_ d - 7/ , ß"= -n ^ -n, wobei man als definitiven Werth
I) 8m. 1 U sin. 1
das arithmetische Mittel aus allen für die eine Große erhaltenen Zahlen
nehmen wird.
Auf diese Art habe ich ans 40 Bestimmungen a=12'18"$ (3=12'39',
gefunden, werden diese Werthe in die Gleichung 1) substitnirt, so er
hält man
für den obern und mittlern Faden D—279 486 ä
„ „ mittlern und untern „ v—271 820 ä^.
. Es ist inuner etwas mißlich, ails den kleinen Größen ä oder d' auf
D zu schließen, indem ein Fehler in den ersteren mit dem großen Koeffi
zienten mnltiplizirt, auf D übergeht, indessen, da man für dieselbe Größe
I) zwei von einander unabhängige Bestimmungen erhält, wenn man näm
lich d und d' mißt, so kann kein bedeutender Fehler unentdeckt bleiben.
Nach meiner Erfahrung weicht das arithmetische Mittel ans beiden
Bestimmungen nie über 0°4 Klafter von der direkten Messung ab.
d d'
Werden die Gleichungen —-¡f und ß" —777 addirt,
° Dsm. 1 1) sin. 1"
1
und der konstante Faktor p, — K gesetzt, so erhält man die
Gleichung v—Li (d-s-dI . . . .2),
durch welche die doppelte Rechnung beseitiget werden kann.
Man kann mit diesem Instrumente die horizontale Distanz und die
Höhe auch in bcm Falle finden, wenn die horizontale Bisur auf die Latte
nicht trifft, wie z. B. bei der Fig. 127.
Ist in A das Instrument, in
13 die Latte aufgestellt, das Fern
rohr so erhöht, daß die letztere im
Gesichtsfelde erscheint, so bringe
man mittelst der Elevationsschranbe
p den nächsten ganzen Grad mit
dem Nullpunkte des Nonius scharf
zum Uebereinstimmen, wodurch der
Winter eOb — m genau bestimmt
ist, nun stellt man die Zieltafel in
die Bisur über den unteren Faden Cc, sodann über den obern Ob, wo
durch der Abstand eb —(d-j-dI bestimmt wird.
In dem Dreiecke bOo ist nun der Winkel beO — 90-j-m, bOe—«-J-ß,