Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

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bedacht sein, daß bet der definitiven Ausarbeitung des Banprojektes die 
Nothwendigkeit eintreten könnte, von der nivellirten Trace an manchen 
Stellen etwas rechts oder links abzuweichen, er muß daher von jedem 
Standpunkte auch einige seitwärts gelegene Punkte hinsichtlich ihrer Lage 
und ihres Höhenunterschiedes ganz auf dieselbe Art wie die Punkte der 
Trace selbst bestimmen. 
Die auf derlei Punkte gefällten Visuren nennt man Seitswärtsvisuren. 
Von einem Standpunkte können ferner öfters mehrere vorwärts oder 
rückwärts gelegenen Punkte der Trace bestimmt werden. Zum Unterschiede 
von den äußersten aus diesem Standpunkte nivellirten Punkten nennt man 
die dazwischen gelegenen Zwischenpunkte, die dahin fallerlden Visuren Zwi- 
schenvisuren. 
Alle während dem Nivelliren gemessenen Größen werden in eine Ta 
belle (Nivellement-Protokoll) eingetragen und die aus einem Standpunkte 
bestimmten Datell von jenen aus den nachfolgenden Standpunkten durch 
einen Strich gesondert. 
Die Einrichtung solcher Protokolle kicktet fick größtentheils nach dein 
Instrumente, mit dem gemessen wird, ist also bei dem Instrumente von 
Stampfer anders als bei jenem von Reichend ach. 
Jede Tabelle muß für die Größen, die einzutragen sind, eigene Ru 
briken enthalten, und diese in derselben Ordnung an einander gestellt, wie 
jene bei der Messung erhalten werden, daher alle Rubriken, die gleich ans 
dem Felde ausgefüllt werden, von jenen gesondert, die erst nach geendeter 
Messung erforderlich, in welche nämlich die berechneten Größen eingetragen 
werden. 
Konstrnktion des Längeilprofils. 
§. 146. Es sei Fig. 144 die bereits in eine Ebene umgelegte Trace, 
also ABCD k. das zn konstruirende 
Polygon. 
Um nun die einzelnen Höhenun 
terschiede zwischen A und B, oder B 
und C rc. von einander unabhängig 
anftragen zu können, bezieht man alle 
Höhen bei ausgedehntem Nivellement 
auf die Meeresfläche, in andern Fällen 
auf einen um eine bestimmte Größe unter oder über dem Anfangspunkte 
A gelegenen wahren Horizont; die Ordynate Aa muß so groß angenommen 
werden, daß alle folgenden Ordynaten positiv ausfallen. 
Ist Aa bekannt, so ist Bb gleich Aa mehr dem Höhenunterschiede 
zwischen A und B, wobei auf das Zeichen Rücksicht genommen werden 
muß; die Ordynate Cc besteht aus Bb mehr dem Höhenunterschiede zwi 
schen B und C rc., sind also alle Höhenunterschiede einzeln berechnet uitb 
die positiven von den negativen gesondert, so ist die Berechnung der Ordy- 
naten, so auch die Konstruktion des Längenprofils ganz einfach. 
Man zieht nämlich auf dem Papiere eine gerade Linie xy (diese ist 
die Srnnme der Durchschnitte zwischen dem gewählteil wahre,l Horizonte
	        
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