Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

§. 157. Soll die Oberfläche einer Gegend mit einer großen Schärfe 
bestimmt werden, und sind die örtlichen Umstände der Art, daß dieser An 
forderung zu entsprechen möglich wird, so ist das Verfahren, die Uneben 
heiten darzustellen, folgendes: 
Von dem höchsten Punkte der Gegend angefangen werden so viele 
Horizonte und in gleichen Abständen gelegt, daß sämmtliche Unebenheiten 
geschnitten, somit in Schichten abgetheilt werden; wobei die Horizonte so 
nahe an einander gelegt werden sollen, daß die verschiedenen Steigungs 
winkel einer Schichte von einem Horizonte zum andern als gleich angenom 
men werden können. 
Die an der Oberfläche entstandenen horizontalen Schnitte heißen 
Schichtenlinien, sie kehren entweder in sich zurück, solche nennt man Inseln, 
oder endigen an der Gränze der Aufnahme, sind gewöhnlich unregelmäßig 
gekrümmt, können aber auch gerade oder kreisförmig sein; weil die Schich 
tenlinien in parallelen Ebenen liegen, so kann keine von der andern ge 
schnitten werden. 
Die technische Operation dabei ist folgende: 
Zuerst wird die Gegend rekognoscirt, um die wesentlichsten Abdachun 
gen und den höchsten Punkt anszumitteln, wofür wir in der Fig. 154 A 
annehmen wollen; dieser für die ganze Vermessung so wichtige Firpunkt, 
wird durch einen starken Pflock bezeichnet, auf seinen Kopf A geschriebent 
und von da die Schnitte der horizontalen Ebene zu bestimmen angefangen. 
Nehmen wir nun an, die Höhe jeder Schichte soll 10' und die erste 
2' unter A sein, so wird das Nivellirinstrnment etwas seitwärts von A 
in diesem die Latte aufgestellt, uub ihre Höhe bestimmt; beträgt diese z. B. 
6", so wird die Zieltafel auf 2'6" befestiget, ferner werden mit der Latte 
nach §. 147 solche Punkte gesucht, in welchen die Visur auf die Mitte 
der Zieltafel trifft, diese durch Pflöcke, welche mit dem Boden eben einge 
schlagen sind, bezeichnet, so ist die erste Schichtenlinie dargestellt. 
Die nächste Linie zu bestimmen, bleibt das Instrument auf seiner
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.