Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

gend (von 75° bis 90 Grade); die obere Grenze der Platte heißt das 
Hangende, die untere das Liegende des Ganges oder Flötzes. Gänge 
von geringer Ausdehnung heißen Klüfte; größere unförmliche Massen des 
nutzbaren Minerals Stöcke, kleinere sich wiederholende Anhäufungen 
Butzen oder Nieren. 
Kommen zwei Gänge zusammen so schaaren sie sich, in den Schaa- 
rungsstellen pflegen die reichsten Erzniederlagen zu sein, gehen zwei Gänge 
eine Strecke zusammen, so schleppen sie sich; die Gänge kreuzen sich 
heißt, sie schneiden sich unter einem rechten oder nahe zu rechten Winkel; 
wird die Richtung eines Ganges geändert, so nennt man diese Stelle d e n 
Hacken, bei der Schaarung mit einem zweiten dagegen Verwerfung, 
der jüngere Gang der dieß bewirkte ist der Verwerfer. 
Was auf der Oberfläche der Erde ist nennt der Bergmann über 
Tage, alles unter derselben befindliche unter Tage. 
Der künstlich gemachte (getriebene) Zugang in das Innere des Ge 
birges heißt Stölln oder Schacht, je nachdem er horizontal ist oder nicht. 
Der Stölln soll wenigstens 1V 2 Klafter hoch, l / 2 Klafter breit sein, rmd 
bat ein mäßiges Gefälle; der Eingang in denselben heißt das Mund 
loch, der Boden auf welchen man geht die Sohle, die Bedielnng der 
Sohle das Gestänge, die obere Decke die Firste, die beiden Seiten 
wände die Ulmen; das Ende des Stöllns der Ort oder auch Feldort; 
wird die Richtung des Stöllns geändert, so nennt man ihn gebrochen. 
Eine horizontale Oeffuung im Gebirge, welche nur durch Schächte 
oder Gesenke mit dem Tage komunizirt heißt Lauf oder Strecke, eine 
Abzweigung des Stöllns oder Latlfes nach der einen oder der anderen 
Seite in die mineralführenden Lagerstätten heißt das Auslängen sonst 
der Flügelschlag, und wenn dieser unter einem rechten Winkel statt 
gefunden hat, ein Querschlag, ein Stölln welcher die Aufgabe hat, das 
Bergwerk überhaupt zugänglich zu machen heißt der Zubaustolln, Erb 
st o l l n dient zur Ableitung, (Lösung) des Wassers, W e t t e r st o l l n 
zum Zuführen der guten Luft (Wetter). 
Ein Schacht ist eine entweder in der vertikalen oder schiefen Rich 
tung der Lagerstätte nach abwärts gehende Oeffnung, der horizontale Durch 
schnitt ist ein längliches Rechteck, die Seiten desselben heißen der lange 
und der kurze Stoß; die zu Tage liegende Verzimmerung heißt Sckackt- 
kranz, das Ende des Schachtes in der Tiefe die Sohle, sein Erstrecken 
in der vertikalen Richtung seine Tiefe (Teufe), eine Vertiefung in der 
Sohle zum Sammeln des Wassers der Sumpf. Bei tonnlägigen Schach 
ten unterscheidet man das Hangende, die Tonnlage und die beiden Stöße. 
Etnsenkungen, welche blos durch Läufer mit dem Tage komuniziren, heißen 
Gesenke, Schutte oder Uebersichbrechen. 
Fahr sch acht heißt derjeuige, iu welchem auf Leitern ein und aus 
gestiegen (ein- unb ausgefahren wird), in dem Fördererschacht werden 
die Lasten emporgehoben, und wenn dieß durch Maschinen geschieht, so 
beißt er ein Treibschacht, dieser zerfällt dann in zwei Abtheilungen, 
während nemlich in der einen eine Last gehoben wird, geht in der andern 
das zur Aufnahme des Materials bestimmte Geschirr (Kübel, Tonne) leer 
hinab; Kunst sch acht, in welchem das Wasser durch Maschinen ausge 
schöpft wird.
	        
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