Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

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Füllort ist ein erweiteter Raum in der Nähe des Fördererschachtes, 
dort wird das zu Tage zu führende Marterial in die Förderergefäße ge 
laden (angeschlagen), beim Schachtkranze hingegen werden die Berge auf 
die Halde gestürzt. 
Das Einstürzen, (Eingehen) des lockeren Erdreich zu verhindern wer 
den Stölln ltub Schächte nach Erforderniß ausgezimmert, bet Stölln 
nennt man die an den Ulmen stehenden Holzstämme die Stempel, die 
auf ihnen liegenden Querhölzer die Kappen; eine solche Zimmerung 
(Stempel und.Kappe) heißt der Thürstock; auch da macht man einen Un 
terschied und wendet nach Umständen einen ganzen, halben oder viertel 
Thürstock an. 
Bergwerke, welche in ökonomischer oder bergtechnischer Beziehung in 
einer gewissen Verbindung stehen, nennt man ein Bergrevier und einen 
Revierstolln denjenigen, durch welchen der Abbau eines ganzen Reviers 
auf irgend eine Art erleichtert wird. 
Die unterirdischen Aushöhlungen ohne Rücksicht ihres Zweckes sammt 
allen Vorrichtungen, Maschinen, Bauten, wird das Grubengebäude 
oder kürzer die Grube genannt. 
§. 163. Alle horizontal liegenden Linien, Winkel oder Ebenen werden 
söhlig, gegen den Horizont geneigte tonnlägig und vertikale seiger*) 
genannt, daher söhlige Ebene, söhliger Winkel, tonnlägige Linie, seigere 
Linie oder kürzer Seigerhöhe, Seigertiefe oder Seigerteufe; die 
Richtung einer Linie auf die vier Weltgegenden bezogen, wird das Strei 
chen genannt. 
Ist ferner Fig. 159, AB eine tonnlägige Gerade, A der Punkt in 
welchem sie die horizontale Ebene MM' trifft, 
BC senkerecht auf MM' NS die Richtung 
des magnetischen Meridians, CD senkerecht 
auf NS, so ist BC die aus B gefällte Sei 
ger l i n i e, C der Seigerpunkt von B; 
AC die Eben sohle der AB; die Länge 
der AB wird die Sck'nurlänge oder 
Tonnlage, der Winkel BAC der Tonn- 
lagewinkel genannt, liegt dieser unter der 
Ebene MM' so ist BC die Seigertiefe von B, der Winkel NAC ist der 
Streichungswinkel oder wie schon bemerkt wurde das Streichen, 
CD die Länge, AD die Breite der AB oder besser CD ist der Streich 
sinus, AD der Streichkosinus der AB; diese letzteren zwei Linien 
sind ungemein wichtig bei der Lösung markscbeiderischer Aufgaben. 
Die gesammte Operation bei der Messung der Linien und Winkel 
wird dasVerziehen oder V erschienen, das gemessene Objekt graphisch 
darstellen wird das Zulegen und ans der Zeichnung die Quantität 
einer Größe bestimmen, wird das Abgeben genannt. 
*) In den alten Werken z. B. in Hübner's Lexikon wird dieses Wort auch als 
Zeitwort gebraucht.
	        
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