Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (2. Theil)

geschraubt, nun wird der Kegel des Limbus iu d eingesetzt, die Verzieh 
schrauben in a und c eingedreht, an die Hacken der Alhidaden wer 
den Schnüre befestiget, die eine nach a die andere nach c jedoch so 
gespannt, daß sie in der Höhe der Scheibenoberfläche auslaufen und da 
selbst an die Verziehschrauben angebunden. Dadurch wird der Limbus in 
die Ebene beider Schnüre geneigt und zugleich festgehalten, an dem Limbus 
ist somit keine Klemmschraube nöthig. 
Der Winkel ade wird an der Eisenscheibe, die Neigung der Schnüre 
ad, de gegen den Horizont (Tounlagswinkel) an einem Gradbogen abge 
lesen, endlich noch die Länge der Schnüre gemessen, die konstante Lange der 
Alhidaden hiezu addirt. 
Sind diese Daten adnotirt so trägt man die Scheibe allein nach c, 
die Schraube von c kommt in den Cylinder nach d, in ä dagegen wird 
der Cylinder und Schraube von a befestiget; die Schnüre werden wie im 
ersten Falle gespannt; der Winkel deä an der Scheibe endlich die Neigung 
und Länge der Schnur cd bestimmt. 
Die Messung des Tonnlagewinkels der de, nachdem die Scheibe von 
d nach e übertragen worden ist, nicht wiederholen zu müssen, ist die Einrich 
tung so getroffen, daß die Griffe der Verziehschrauben sobald ihre Spitzen 
in die Cylinder ganz eingedreht worden sind und der Mittelpunkt der Scheibe 
wenn ihr Kegel eingesetzt ist, von den oberen Ebenen der drei Cylinder 
einen gleichen Abstand haben; wird also die Scheibe von einem Punkte in 
den folgenden eingesetzt, so ändert sich die Länge und Neigung der rück 
wärts gehenden Schnur nicht. 
Die beschriebene Operation wiederholt sich bei den folgenden Punkten; 
die nöthige Schärfe iu der Messung der Winkel auf der Eisenschetbe läßt 
sich aber auf diese Art nicht erreichen. 
Die gemessenen Daten müssen auf den Horizont reduzirt werden, falls 
die horizontale Projektion der Aufnahme koustruirt werden soll; ist Fig. 172 
abc = a der gemessene Win 
kel, welchen die Sckmüre a b, 
bc bilden, agf eine durcb a 
gelegte horizontale Ebene, ag 
die Projektion von ab, bd — 
gf von bc, der Neigungswin 
kel b a g — ^, cbd = y, so ist 
in dem Dreiecke abc, die 
Seite ac durch zwei Seiten 
sammt den von ihnen eingeschlossenen Winkel bestimmt; ferner ist bg — 
a b sin. ß; ag —ab cos. (3; c d = b c sin. y, b d = b c cos. y, c f = b g-s-c d 
somit ist wieber in dem bei f rechtwinklichen Dreiecke acf die Hypotheuuse 
ac und die Kathete cf bekannt, es kann somit af berechnet werden, iu 
dem Dreiecke agf sind sodann alle drei Seiten gegeben, dasselbe kann also 
konstruirt werden. 
Man könnte den Winkel agf aus den gemessenen Stücken auch un 
mittelbar berechnen, denn sind AB, AZ, BZ aus b mit dem Halbmesser 
Eins beschriebene Kreisbögen, so ist Z = agf; in dem sphärischen Dreiecke 
sind sodann AB —a, AZ — 90 -s- j3, ZB —90— y bekannt, es kann somit 
Z berechnet werden
	        
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