Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (Theil 2)

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rs) Endlich soll von einem Standpunkte die freie Aussicht zur Zeit 
der Aufnahme durch die Kultursgattung der nächsten Umgebung nicht be 
nommen, und die Kommunikation der Wege durch das gesetzte Signal nicht 
beirrt sein. 
Zusatz. Die Anzahl der erforderlichen Signale richtet sich nach der Beschaffenheit 
des Terrains, hauptsächlich aber nach der Kultursgattung. Im günstigsten Falle 
sind fünf, in der Regel aber zwanzig zweckmäßig gestellte Signale zu einer vollen 
Sektion hinreichend, während im ungünstigsten Falle (bei einer vollen Sektion in 
einer horizontalen Ebene liegender Obstgärten) kaum fünfzig ausreichen; auch 
muß der Geometer manches Signal setzen, das nur bei der Anfertigung des 
Feldbrouillons benützt wird. 
Prüfung der aufgetragenen Punkte und Triangnlirung der errichteten 
Signale. 
§. 41. Will der Geometer mit voller Beruhigung die Detailaufnahme 
beginnen, so muß er überzeugt sein, daß die graphisch bestimmten, m die 
aufzunehmende Sektion aufgetragenen Punkte richtig sind, d. h., daß ihre 
Entfernung auf dem Ttschblatte im Verhältniß mit den korrespondirenden 
Entfernungen der Signale stehen. Weil das aufgetragene Dreieck mit jenem 
durch Signale dargestellten die Seiten proportionirt hat, sobald die Winkel 
wechselweise gleich sind, und weil es höchst unwahrscheinlich ist, daß die 
Winkel richtig, die Seiten aber nicht in dem festgesetzten Maßstabe z. B. 
40"—proportionirt sind, so genügt es nur die Gleichheit der Winkel 
beider Dreiecke zu prüfen. 
a) Die einfachste Art dieser Prüfung ist offenbar die, wenn zwei 
Scheitel des Dreieckes Standpunkte und von jedem derselben die beiden 
andern Signale sichtbar sind. In diesem Falle stellt man den einen Punkt 
des Tischblattcs über den gleichnamigen der Erde auf, orientirt dasselbe 
nach einem der beiden Signale, versteht sich, ohne die Anschlagnadel zu ge 
brauchen, legt endlich, nachdem das Blatt horizontal und fest gestellt ist, 
das Lineal an den Standpunkt und den dritten Scheitel genau an, und 
sieht nach, ob die Achse des entsprechenden Signals scharf geschnitten wird. 
Wiederholt man dieselbe Operation in dem zweiten Standpunkte und 
stimmt auch dieser Winkel gut, so ist auch der dritte richtig, somit kann 
die Triangnlirung der Sektion vorgenommen werden. 
b) Ist zwar der eine Winkel des Dreieckes ade, Fig. 27, z. B. bac 
als richtig, dagegen acb etwas fehlerhaft 
gefunden worden, so kommt es darauf au, 
wie viel der Fehler beträgt. Hat man den 
zweiten Standpunkt in 0 genommen, den 
Meßtisch nach dem vorhergehenden Punkte A 
orientirt, bei der direkten Visur von 6 nach B 
(wo A, B, C die Signale bedeuten) die Linse 
c b" erhalten, und ist die Senkrechte b d au 
ob rr bd 
ob" kleiner als al,o ^<1^00, so wird 
in der Praris eine solche Abweichung als ein 
unvermeidlicher Operationsfehler betrachtet und 
auf die Winkel 0 und b vertheilt.
	        
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